Klasse statt Masse ESG-Datenanbieter im Check
Das Beratungsunternehmen Cofinpro hat die wichtigsten ESG-Datenlieferanten auf dem deutschen Markt einem Check unterzogen. Das Ergebnis: Es besteht ein großer Interpretationsspielraum bei Sozialen- (S) und Governance- (G) Kriterien. Befragt wurden ausschließlich große Anbieter, die ESG-Daten für mehrere tausend Unternehmen bereitstellen.
Beim Leistungsspektrum waren sich die Analysehäuser überwiegend einig – zum Standardprogramm gehört die Ermittlung von ESG-Scores beziehungsweise Ratings. Auffallend: Nur wenige bieten auch eine Beratung zum Thema Nachhaltigkeit.
So interpretieren die ESG-Datenanbieter S und G
Die Studie zeigt: Viele Unternehmensentscheidungen der S- und G-Dimensionen können unterschiedlich interpretiert werden. Der große Spielraum und fehlende Standards sorgen dafür, dass die Datenanbieter zum Teil unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe zur Ermittlung der ESG-Scores anwenden. Zwar werden bei einem Großteil der Anbieter in den Dimensionen S Kriterien berücksichtigt wie:
- Menschenrechte (Human Rights)
- Gesundheit und Sicherheit (Health & Safety)
- Verhältnis zwischen den Bevölkerungsgruppen (Community Relations)
Abseits dieser drei Haupt-Kriterien gibt es jedoch einen bunten Blumenstrauß an unterschiedlichen Merkmalen und Schwerpunkten, die von den einzelnen Anbietern entweder stark, nur am Rande oder auch gar nicht berücksichtigt werden.
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In der Dimension Governance sind die stärksten Kriterien:
- Risikomanagement (Risk Management)
- Verhaltenskodex (Code of Conduct)
Abseits dieser zwei picken sich die Anbieter jedoch eine Vielzahl an unterschiedlichsten Kriterien heraus.