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ESG-Experte Sascha Riedl im Gespräch „Nachhaltige Unternehmen profitieren am meisten“

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Welche nachhaltigen Ansprüche berücksichtigen Sie neben Umwelt-und Klimaschutz und wie gehen Sie dabei vor?

Riedl: Neben dem bereits genannten Ausschluss im Bereich fossiler Brennstoffe und dem Fokus auf die unternehmerischen Klimabilanzen von Aktien, investiert der Fonds beispielsweise nicht in Unternehmen, die Waffen, Atomkraft oder Tabak produzieren. Ausgeschlossen sind auch jegliche Art von Glücksspielen sowie Unternehmen, die Kinderarbeit zulassen. Zudem werden die Prinzipien der United Nations Global Compact, also der Prinzipien für verantwortungsvolle Unternehmensführung, berücksichtigt.

Kann die Corona-Pandemie grünen Anlagen einen Schub geben?

Riedl: Durch die Corona-Pandemie bekommen ESG-Strategien eine neue Qualität. Denken wir beispielsweise an Automobilkonzerne oder Fluggesellschaften, deren Geschäftsmodell in der Corona-Pandemie stark unter Druck gekommen ist. Auf der anderen Seite zählen gerade Technologieunternehmen und der gesamte Digitalisierungssektor zu den Profiteuren der Corona-Pandemie. Sicher ist, dass die staatlichen Konjunkturmaßnahmen in der EU Investments in nachhaltig agierende Unternehmen fördern werden, da sie an definierte Klimaziele gekoppelt sind.

Welche Rolle spielen grüne Investments inzwischen bei privaten Anlegern?

Riedl: Den DKB Nachhaltigkeitsfonds Klimaschutz haben wir gemeinsam mit der DKB aufgelegt. Er richtet sich sowohl an institutionelle als auch an private Investoren. Die DKB hat mit ihrer Kampagne #geldverbesserer für private Investoren genau das auf den Punkt gebracht, was heute viele Menschen bewegt. Sie wollen mit ihrem Geld etwas bewegen, in Unternehmen und Projekte investieren, die auf eine nachhaltige und damit lebenswerte Zukunft einzahlen.

Diese Entwicklung bei privaten Anlegern wird sich meiner Meinung nach ebenso weiter verstärken, wie sie im institutionellen Sektor bereits an Fahrt aufgenommen hat. Nachhaltige Investments sind auch hier längst schon keine Kür mehr, sondern Pflicht. Institutionelle und private Investoren haben erkannt – und hier darf ich nochmals betonen –, dass nachhaltig agierende Unternehmen tatsächlich langfristig stabiler und somit die Gewinner von morgen sind.

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