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Theresa Hauck im Gespräch „Nicht jedes ESG-Investment ist wirklich nachhaltig“

Theresa Hauck von Econos
Theresa Hauck von Econos: Die Plattform soll nachhaltige Geldanlagen per Blockchain ermöglichen. | Foto: Econos

Das Investment: Frau Hauck, Sie bieten Privatanlegern auf Econos nachhaltige Anlagen. Bitte verraten Sie uns die Details.

Hauck: Wir bieten Investments, die traditionell eher in den Portfolien von professionellen Anlegern mit viel Kapital zu finden sind, wie etwa Venture Capital. Dadurch ermöglichen wir Privatanlegern, ihr Portfolio optimal aufzustellen und einen signifikanten Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft zu leisten.

Welche Assets bieten Sie konkret an?

Hauck: Aktuell können Privatanleger zwischen drei Anlageklassen auswählen: Wald, erneuerbare Energien und Venture Capital. Bei Venture Capital haben unsere Anleger mittelbaren Zugang zu den Impact-Venture-Capital-Fonds, unter anderem zum World Fund – dem größten europäischen Venture-Capital-Fonds mit Fokus auf Klimatechnologien. Diese Investments bieten Investoren durch das sehr hohe Wertsteigerungspotenzial von jungen Unternehmen ein attraktives Renditepotenzial. Gleichzeitig können Privatanleger mit diesem Investment disruptive, nachhaltige Technologien unterstützen und damit zum Klimaschutz beitragen.

Was heißt es aus Ihrer Sicht, Geld sauber anzulegen?

Hauck: Das bedeutet für mich, dass mit dem eingesetzten Kapital eine direkte, also messbare und sichtbare Wirkung erzielt wird. Dabei ist es von zentraler Bedeutung, zwischen ESG- und nachhaltigen Geldanlagen zu unterscheiden.

Wo genau liegen hier die Unterschiede?

Hauck: ESG-Investments wirken sich nicht direkt aus. Ein guter ESG-Score bedeutet nur, dass ein Unternehmen nachhaltiger handelt als der Industriedurchschnitt. Im Gegensatz dazu werden nachhaltige Investments an ihrem direkten Beitrag zum Klimaschutz gemessen und ausgewählt. Wichtig ist, dass diese Investments einen direkten Nachhaltigkeitsbezug haben und der Hebel zur Nachhaltigkeit verständlich ist.

Anleger müssen doch dabei sicherlich Abstriche bei der Rendite machen.

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Hauck: Nicht zwangsläufig. Wir sehen es bei den professionellen Investoren. Sie investieren vermehrt in nachhaltige Anlagemöglichkeiten, denn hier wird im nächsten Jahrzehnt das größte Wertsteigerungspotenzial erwartet.

Wie schaffen Sie es, Projekte für den Retail aufzubereiten?

Hauck: Dazu nutzen wir die Blockchain-Technologie. Haben wir bei Econos eine Investmentmöglichkeit ausgewählt, wird diese gestückelt. Die dabei entstehenden Token sind nicht, wie es etwa bei Aktien der Fall ist, physisch als Urkunde verbrieft, sondern ausschließlich digital auf einer Blockchain gespeichert. Mit dem Kauf eines Tokens besitzen unsere Anleger die eindeutig und nicht manipulierbar gespeicherten Rechte auf die anteiligen Renditen aus dem jeweiligen Investment.

Nach welchen Kriterien suchen Sie die Investments aus?

Hauck: Bei der Auswahl neuer Produkte greifen wir auf unser breites Netzwerk aus Partnern und Experten zurück und können attraktive Investments so besonders früh und gezielt identifizieren. Alle Investments durchlaufen einen detaillierten Analyse- und Bewertungsprozess. Dabei prüfen wir sie auf finanzielle Attraktivität, Risikofaktoren, Eignung für Privatanleger und selbstverständlich auch den Nachhaltigkeitsbeitrag. Unsere Kriterien passen wir dazu je nach Anlageklasse an. Bei den VC-Investments legen wir insbesondere Wert auf das Netzwerk und Team des Fonds.

Mit welchen Renditen können Anleger bei Ihnen rechnen?

Hauck: Wir decken alle Risiko-Rendite Profile ab. So bietet etwa ein wertstabiles Wald-Investment eine Zielrendite von 2 bis 4 Prozent pro Jahr, während die Projektentwicklung von erneuerbaren Energien eine feste Verzinsung von 6 Prozent einbringt. Venture Capital-Investments haben in der Vergangenheit durchschnittliche Renditen von 13 Prozent pro Jahr erzielt.




Über die Interviewte:
Theresa Hauck gründete im August 2021 die Investment-Plattform Econos. Zuvor arbeitete sie als Beraterin bei der Boston Consulting Group.

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