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Nachhaltigkeit in der Lebensversicherung ESG-Investments stabilisieren den Deckungsstock

Schloss Vaduz
Schloss Vaduz: Der auf Netto-Policen spezialisierte Lebensversicherer Prisma Life aus Liechtenstein verwaltet Kundengelder in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro und hat die Kapitalanlagen im Deckungsstock nachhaltig ausgerichtet. | Foto: nephrotranz / pixelio.de

Auch Vermittler sollten ihr Engagement für mehr Nachhaltigkeit verstärken, fordert Holger Beitz. „Auch wenn wir für das vergangene Jahr auf eine sehr positive Entwicklung blicken, sind wir noch nicht am Ziel“, so der Co-Chef des Lebensversicherers Prisma Life mit Sitz im liechtensteinischen Ruggell. Der größte Hebel für mehr Nachhaltigkeit in der Assekuranz sei die Kapitalanlage der Versicherungsbeiträge. „Deshalb fordern wir auch die Vermittler und Kunden auf, sich intensiv mit der Investment-Auswahl zu beschäftigen und die Portfolios nachhaltig auszurichten. So können wir alle zusammen die Umwelt besser schützen und damit Verantwortung für die nächsten Generationen bewusst mittragen.“

Holger Beitz, Prima Life

Das Unternehmen gehe hier laut Beitz mit gutem Beispiel voran: Prisma Life senkte den operativen CO2-Verbrauch im vorigen Jahr um 30 Prozent von 51,1 auf 35,4 Tonnen. Die verbleibenden Emissionen habe man durch den Kauf von CO2-Zertifikaten ausgeglichen, mit denen der Klimaschutz und die nachhaltige Bewirtschaftung im Schweizer Wald unterstützt wird. Zur eigenen Klimaneutralität im Corona-Jahr 2020 trug beispielsweise bei, dass die Gebäude auf Ökostrom umgestellt wurde und die Mobilität während der Lockdowns eingeschränkt war. Das berichtet das Unternehmen in seinem zweiten, aktuell vorgelegten Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2020.

Qualifikation für Vermittler wichtiger

Außerdem ersetzt Prisma Life unter anderem seine Flyer aus Papier immer mehr durch Online-Medien. „Ein wichtiger Hebel in unserem Vertrieb ist aber immer noch der persönliche Vermittler, weil Versicherungen bekanntlich ja mehrheitlich ver- statt gekauft werden“. Deren Absatz sei aber kein Selbstläufer, weshalb das Thema Qualifikation für Vermittler auch mit Inkrafttreten der EU-Transparenzverordnung sehr wichtig geworden sei: „Spätestens ab dem kommenden Jahr ist damit zu rechnen, dass die Bafin im Rahmen ihres angekündigten Mystery-Shoppings auch Vermittlern verstärkt in Sachen Beratung zum Thema Nachhaltigkeit auf die Finger schaut“, erwartet Beitz.

Volker Schulz, Prima Life

Den Kunden der hauseigenen Fondspolicen bietet Prisma Life inzwischen etwa 160 Fonds an, von denen mehr als 50 nachhaltig gemanagt werden. So wurde ein Asien-Aktienfonds der DWS zu einem ESG-Fonds umgewandelt. Der Versicherer nimmt aber auch immer wieder neue Investmentfonds in sein Portfolio auf. Dazu zählen auch 13 Exchange Traded Funds, deren Zahl in der Zukunft sicherlich weiter steigen werde. Nach Unternehmensangaben habe man damit nun eines der größten Angebote am Markt für nachhaltig ausgerichtete Fondspolicen hierzulande. und das nachhaltig investierte Volumen habe sich innerhalb eines Jahres verdreifacht.

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Auch bei den hauseigenen Investments der Kundengelder achte man verstärkt auf Nachhaltigkeit: „Beim Management des Deckungsstocks unserer Lebens- und Rentenversicherungen wenden wir strenge ESG-Ausschlusskriterien nicht nur für Neuanlagen, sondern auch für den Bestand an“, erklärt Volker Schulz, der die Kapitalanlage der Prisma Life verantwortet. „So meiden wir beispielsweise Anleihen autoritär regierter Staaten, welche die Pressefreiheit einschränken. Als Konsequenz haben wir zuletzt Anleihen Saudi-Arabiens ausgeschlossen. Stattdessen haben wir Green Bonds gekauft, die beispielsweise von Ungarn oder Chile emittiert wurden.“

Kapitalanlage resilienter für Krisen

Im Vergleich zu einem Standardportfolio habe Prisma Life im Deckungsstock 56 Prozent der Emissionen eingespart. Das entspricht einem Volumen von mehr als 19.000 Tonnen CO2. „Mit diesen Anlagen haben wir im laufenden Jahr einen höheren Kapitalertrag als geplant erwirtschaftet.“ Auch wenn ein direkter Rendite-Vergleich mit einem Portfolio ohne ESG-Filter schwer möglich sei, lasse sich sicher sagen: „Unsere Ausschlusskriterien haben unserer Rendite nicht geschadet und vor allem unsere Kapitalanlage resilienter für Krisen gemacht. In der Zukunft wollen wir unseren Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage daher weiter ausbauen“, kündigt Schulz an.

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