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Von in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 6 Minuten
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Je früher, desto besser

Die Initiative erfüllte ihre Aufgabe – zumindest anfänglich. Eine im Jahr 2021 im Journal of Business Ethics veröffentlichte Studie ergab, dass Unterzeichner der PRI anschließend tatsächlich häufiger eine ESG-Integration vornahmen als andere Unternehmen. Allerdings war die Verbesserung des ESG-Profils bei frühen Unterzeichnern wesentlich größer als bei Unterzeichnern aus jüngerer Zeit. Das deutet darauf hin, dass einige der späteren Unterzeichner Trittbrettfahrer gewesen sein könnten. Dieselbe Kritik wurde auf Grundlage einzelner Fälle auch mit Blick auf andere Initiativen geäußert, die eine beträchtliche Dynamik entwickelt haben, beispielsweise Climate Action 100+. 

In der Studie wurden zudem Empfehlungen für Manager „freiwilliger“ thematischer Initiativen formuliert, die sich ebenfalls zur Evaluierung der Glaubwürdigkeit von Verpflichtungen eignen, die Unternehmen aus jeder Branche eingehen. Investoren können folgende Faktoren betrachten: Wann erfolgte die Unterzeichnung der Verpflichtung?

Welche Elemente sind bindend? Wie umfangreich ist die öffentliche Berichterstattung zu Fortschritten? Gibt es einen Bestätigungsprozess und entsprechen die Verpflichtungen den verfügbaren Ressourcen?

Relevanz sicherstellen

Ein anderes Thema für Investoren ist, sicherzustellen, dass die verwendeten Labels noch relevant sind. In Europa gibt es eine Fülle von Codes, Initiativen und halbregulatorischen Institutionen. Zu den wichtigsten zählen Eurosif Transparency Code, Febelfin QS, Greenfin, Nordic Swan, LuxFlag und FNG. Die von ihnen verwendeten Kriterien spiegeln unter Umständen Ansichten aus der Zeit ihrer Gründung wider. Allerdings entwickeln sich die Prioritäten von Investoren im Zeitverlauf entsprechend dem Wandel des Konsenses oder sozialer Normen weiter. Organisationen, die Labels vergeben, stehen somit selbst vor einem Dilemma: Sollen sie an ihren ursprünglichen Grundsätzen festhalten oder sich dem Wandel der Zeit anpassen?

Deshalb muss jeder Investor, der sich auf ein bestimmtes Label verlässt anstatt auf eine eigene sorgfältige Prüfung, dafür einstehen, dass dieses Siegel nach wie vor im Einklang mit seinen Überzeugungen und Bedürfnissen steht. Darüber hinaus muss er gewährleisten, dass das Label den Beurteilungskriterien, Methodiken und Verlässlichkeitsanforderungen entspricht – und sollte dies auch im Zeitverlauf überwachen für den Fall, dass sich diese Faktoren ändern.

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