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ESG-Manager Jörg Moshuber „Wir können anlegen wie im Paradies“

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Sie setzen also zuvorderst auf Sicherheit?

Moshuber: Der Fonds ist ein konservativer Mischfonds. Gerade wenn sich Krisen auf den Finanzmärkten abzeichnen, will ich auf der sicheren Seite sein. Wir wollen das Risiko-Ertrags-Verhältnis so steuern, dass am Ende des Tages möglichst viel übrig bleibt, aber in schlechten Phasen möglichst wenig verloren geht. Seit Beginn des Jahres gab der Anteilspreis trotz Corona-Krise nur 4,6 Prozent nach, konservative Mischfonds verloren 5,9 Prozent (Stand 16. April 2020). 

Sie investieren dabei hauptsächlich in sehr große Unternehmen.

Moshuber: Nicht nur. Ich habe zum Beispiel auch ein österreichisches Stromunternehmen in meinem Portfolio. Es liefert fast 100 Prozent Energie aus Wasserkraft. Oder einen mittelständischen Lebensmittelhändler aus Portugal. Beides sind mittelgroße Unternehmen, sogenannte Mid Caps. Aber Sie haben recht, ich habe momentan viele große Namen im Portfolio. Die Anlage in solche Unternehmenswerte erlaubt es mir, zugleich in spannende Nebenwerte zu investieren, ohne die Liquidität des Fonds zu gefährden.

Welche Branchen sind aussichtsreich?

Moshuber: Geschäftsfelder, die gut gehen, sind Wasser und Erneuerbare Energien. Auch die Bildungsbranche zählt dazu – dort sind Südostasien und China stark im Kommen. Genauso wichtig sind klassische Unternehmen, zum Beispiel aus der Baubranche. Mehr als 30 Prozent der Treibhausgase in Europa werden im Immobiliensektor produziert. Unternehmen, die die Energieeffizienz von Häusern verbessern, tragen zum Klimaschutz bei.

Folgen Sie bei der Aktienauswahl dem sogenannten Best-in-Class-Ansatz?

Moshuber: Selbstverständlich, denn es ergibt keinen Sinn, ein Industrieunternehmen mit einem Energiekonzern oder einer Bank zu vergleichen. Wobei ich mir stets anschaue, ob der Geschäftszweck des Unternehmens wirklich in ein nachhaltiges Portfolio passt. Will ich Erdölproduzenten oder Minenbetreiber, weil sie Branchenbeste sind? Nein, die wollen wir nicht.

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