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ESG und Edelmetall So lässt sich nachhaltig in Gold investieren

Goldschmuck im Schaufenster eines Juweliers
Goldschmuck im Schaufenster eines Juweliers: Mittlerweile können Anleger und Schmuckkäufer gezielt auf nachhaltiges Gold setzen | Foto: Imago / Arnulf Hettrich
Dominik Lochmann
Foto: ESG Edelmetall-Service

Gold in Form von Schmuck oder als Anlage steht immer wieder in der öffentlichen Kritik – und das zu Recht: So stammt die Ware teilweise aus Krisenregionen oder daran angrenzenden Ländern. Und oftmals werden beim Abbau weder Menschenrechte beachtet noch Sicherheitsvorschriften eingehalten.

Außerdem geht der Abbau von Gold häufig auch auf Kosten der Natur. Inzwischen können sich umweltbewusste Kunden allerdings für nachhaltiges Gold entscheiden und zum Beispiel zwischen Schmuck und Barren aus Recycling-Gold oder sogenanntem Responsible-Gold wählen.

Möglichkeit 1: Recycling-Gold

Beim Kauf von Barren oder Münzen informieren sich Verbraucher zunehmend über die Herkunft des verwendeten Goldes. Das Problem: Nicht bei allen Waren lässt sich die Lieferkette bis zum Ursprung zurückverfolgen. Im Gegensatz zur Elektroindustrie, wo es schon seit Längerem strenge Vorschriften für Lieferanten gibt und ausschließlich sogenanntes konfliktfreies Edelmetall für die Weiterverarbeitung infrage kommt, stehen für Anlageprodukte noch keine festgesetzten Richtlinien bereit.

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Seit 2008 gibt es jedoch mit der CFSI (Conflict Free Sourcing Initiative) eine Initiative, die Hersteller auf Grundlage streng überwachter Kriterien als konfliktfreie Goldaufarbeiter auszeichnet. So lässt sich sicherstellen, dass Scheideanstalten ausschließlich Recycling-Gold verwenden, das aus dem Einschmelzen von altem Schmuck, Zahngold und zerkratzten Münzen oder Barren sowie aus der Aufarbeitung von Elektroschrott entsteht.

Gold lässt sich per Elektrolyse von anderen Stoffen trennen und immer wieder auf einen Feingehalt von 999,9 hochraffinieren. Dieses Recycling schont die Umwelt, denn es verbraucht weitaus weniger Energie und Ressourcen als der Abbau in Minen. In einer Schublade voller ausgedienter Handys alter Bauweise befindet sich beispielsweise vergleichbar viel Gold wie in einer Tonne Erz.

Möglichkeit 2: Responsible Gold

Sogenanntes Responsible-Gold wird unter erheblich besseren Bedingungen abgebaut als Gold herkömmlicher Herkunftsdokumentation. Dabei überwacht ein unabhängiger Auditor regelmäßig alle Schritte des Arbeitsprozesses. So lässt sich sicherstellen, dass das Edelmetall nicht aus Konfliktregionen stammt, die Menschenrechte vom Minenbetreiber eingehalten werden und keine Kinderarbeit stattfindet. Außerdem schont der geringere Einsatz von Chemikalien sowie ein verminderter CO2-Ausstoß die Umwelt.

Wer sich für nachhaltigen Schmuck oder Barren entscheidet, tut der Umwelt daher etwas Gutes, ohne Qualitätsunterschiede befürchten zu müssen. Denn Gold ist Gold. Noch machen Recycling-Gold und Responsible-Gold nur einen Bruchteil aller Goldkäufe aus, doch die Nachfrage steigt.

Über den Autor:
Dominik Lochmann ist Geschäftsführer des Edellmetallhandels- und Recyclingunternehmens ESG Edelmetall-Service aus Rheinstetten.

 

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