Esma-Studie zeigt Die unschöne Kostenquote von Mischfonds

Zugegeben, ganz taufrisch sind die Zahlen nicht – aufschlussreich sind sie allemal. Die Wertpapieraufsicht Esma (European Securities and Markets Authority) hat Renditen und Kosten unterschiedlicher Fondsgruppen verglichen und aufgelistet. Den gesamten Bericht (in englischer Sprache) können Sie hier herunterladen.
In der Studie betrachteten die Autoren jeden Fondsmarkt einzeln. Leider ist das nur wenig hilfreich, denn der Markt ist nicht so einfach nach dem Wohnort der Anleger aufzudröseln. Das geht nur mit hohen Fehlerquoten.
Interessant sind aber die Fondsgruppen EU-weit. Wir zeigen hier die Renditen und laufenden Kosten von der Aktien-, Renten- und Mischfonds.
Dabei fällt vor allem das ungünstige Verhältnis von Renditen und Kosten bei Mischfonds auf. Die Renditen liegen etwa halb so hoch wie bei Aktienfonds. Dafür landen die Kosten fast auf gleicher Höhe. Ebenfalls bezeichnend sind die Renditeangaben zu den Rentenfonds. Hier wird das gesunkene Zinsniveau insofern sichtbar, dass die jüngeren Renditen deutlich niedriger liegen als die über längere Zeiträume, als die Zinsen noch deutlich höher lagen.
Bei Aktienfonds ist es anders herum. Hier fällt das starke Jahr 2017 auf. Und die zehnjährigen Zahlen leiden sichtlich unter dem Finanzkrisenjahr 2008.
Daneben formulieren auch die Esma-Leute sechs Erkenntnisse (wobei manche wirklich nicht neu sind):
- Die Kosten schwanken weniger als die Renditen
- Den größten Anteil an den Kosten haben die laufenden Gebühren. Kauf- und Verkaufsgebühren fallen deutlich geringer ins Gewicht
- Über alle Anlageklassen hinweg sind Aktienfonds und Alternative Anlagen am teuersten, gefolgt von Misch-, Renten- und Geldmarktfonds
- Die Kosten von Publikumsfonds sind höher als die von institutionellen Fonds
- Die Kosten für aktiv gemanagte Fonds liegen höher als die für passive Fonds. Das führt dazu, dass aktive Fonds nach Kosten schwächer abschneiden als passive
- Kosten in den EU-Ländern weichen zum Teil kräftig voneinander ab