„ETF-Branche braucht Qualitätsstandards“
Das Geschäft mit börsengehandelten Indexfonds wächst weiter, wenn auch nicht mehr so eindrucksvoll wie in den vergangenen Jahren. Gründe dafür gibt es einige.
So hat die anhaltende ETF-Diskussion Investoren verunsichert – zum Schaden einer ganzen Branche und ihrer Kunden. Auslöser war die fast zeitgleiche Kritik unter anderem des Finanzstabilitätsrats. Nach dessen Ansicht stellten ETF-Anbieter, die Derivate einsetzen oder Wertpapierleihe betreiben, Anleger vor neue Herausforderungen im Hinblick auf Kontrahenten- und Sicherheitsrisiken – in Krisensituationen könnte das ein systemrelevantes Risiko darstellen.
Gleiche Risiken für unterschiedliche ETF-Konstruktionen
Während die Institutionen auch die bei physisch replizierenden ETFs gängige Praxis der Wertpapierleihe in ihre Kritik einbeziehen, ist davon in der öffentlichen Diskussion selten die Rede. Synthetische ETF-Konstruktionen, die Derivate einsetzen, stehen dagegen im Kreuzfeuer. Doch so einfach, wie es scheint, ist es nicht.
Auch voll replizierende ETF-Konstruktionen können Risiken bergen, dann nämlich, wenn die Wertpapiere aus dem Sondervermögen des ETFs heraus an Dritte verlie-hen werden. Diese Entleiher stellen als Sicherheit ein eigenes Wertpapier-Portfolio. Allerdings gibt es hierfür keine Ucits-Regularien, beispielsweise bezüglich Qualität oder Diversifikation. Gibt der Entleiher die Wertpapiere nicht zurück, hat der Anleger zwar einen Anspruch auf das ETF-Sondervermögen, aber de facto enthält es keine Wertpapiere mehr.
Der Anleger kann nur hoffen, dass das hinterlegte Sicherheitsportfolio seine Forde-rungen ausreichend abdeckt. Allerdings ist dies für Investoren schwer nachzuvollziehen, da sowohl die Kontrahenten als auch die Höhe des Kon-trahentenrisikos bis dato nicht veröffentlicht werden und auch nicht alle Anbieter physisch replizierender ETFs die gesamten Sicherheitsportfolien veröffentlichten.
Dass die Risiken aus der Wertpapierleihe bedeutsam sind, belegt die folgende Zahl: Der Markt für die Wertpapierleihe beträgt nach Schätzungen von Data Explorers, einem Datenanbieter von Wertpapierfinanzierungsgeschäften, rund 12 Billionen US-Dollar. Daher besteht gerade bei physischen ETFs noch Bedarf nach höherer Transparenz.
So hat die anhaltende ETF-Diskussion Investoren verunsichert – zum Schaden einer ganzen Branche und ihrer Kunden. Auslöser war die fast zeitgleiche Kritik unter anderem des Finanzstabilitätsrats. Nach dessen Ansicht stellten ETF-Anbieter, die Derivate einsetzen oder Wertpapierleihe betreiben, Anleger vor neue Herausforderungen im Hinblick auf Kontrahenten- und Sicherheitsrisiken – in Krisensituationen könnte das ein systemrelevantes Risiko darstellen.
Gleiche Risiken für unterschiedliche ETF-Konstruktionen
Während die Institutionen auch die bei physisch replizierenden ETFs gängige Praxis der Wertpapierleihe in ihre Kritik einbeziehen, ist davon in der öffentlichen Diskussion selten die Rede. Synthetische ETF-Konstruktionen, die Derivate einsetzen, stehen dagegen im Kreuzfeuer. Doch so einfach, wie es scheint, ist es nicht.
Auch voll replizierende ETF-Konstruktionen können Risiken bergen, dann nämlich, wenn die Wertpapiere aus dem Sondervermögen des ETFs heraus an Dritte verlie-hen werden. Diese Entleiher stellen als Sicherheit ein eigenes Wertpapier-Portfolio. Allerdings gibt es hierfür keine Ucits-Regularien, beispielsweise bezüglich Qualität oder Diversifikation. Gibt der Entleiher die Wertpapiere nicht zurück, hat der Anleger zwar einen Anspruch auf das ETF-Sondervermögen, aber de facto enthält es keine Wertpapiere mehr.
Der Anleger kann nur hoffen, dass das hinterlegte Sicherheitsportfolio seine Forde-rungen ausreichend abdeckt. Allerdings ist dies für Investoren schwer nachzuvollziehen, da sowohl die Kontrahenten als auch die Höhe des Kon-trahentenrisikos bis dato nicht veröffentlicht werden und auch nicht alle Anbieter physisch replizierender ETFs die gesamten Sicherheitsportfolien veröffentlichten.
Dass die Risiken aus der Wertpapierleihe bedeutsam sind, belegt die folgende Zahl: Der Markt für die Wertpapierleihe beträgt nach Schätzungen von Data Explorers, einem Datenanbieter von Wertpapierfinanzierungsgeschäften, rund 12 Billionen US-Dollar. Daher besteht gerade bei physischen ETFs noch Bedarf nach höherer Transparenz.