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ETF der Woche: Dax-Allrounder fürs Deutschland-Comeback

Krieg, Energieknappheit, Rekordinflation: 2022 war eines der schlechtesten Börsenjahre seit Jahrzehnten. ETFs sind dennoch weiter auf dem Vormarsch. Mit 273 neuen ETFs ist 2022 das Jahr mit der höchsten Anzahl neu zugelassener Produkte an der Börse Xetra. Diesen positiven Eindruck stützen auch Zahlen des französischen Vermögensverwalters Amundi. Demnach war 2022 mit 82 Milliarden Euro an Neugeldern das fünftbeste Jahr in der europäischen ETF-Geschichte. Besonders gefragt waren globale und US-amerikanische Aktienlösungen. Europa-Aktien-ETFs verzeichneten dagegen deutliche Abflüsse von insgesamt 14 Milliarden Euro.
Deutsche Aktien – nein, danke?
Besonders groß war die Skepsis gegenüber Deutschlandtiteln. Laut Statistik steht sie Bundesrepublik auf der Liste der Abflüsse nach Ländern an vierter Stelle; nur Kanada, Frankreich und Italien waren noch unbeliebter bei Investoren. Dabei präsentierte sich der Dax im Vergleich zur Konkurrenz nicht schlecht und verlor im Jahresverlauf 2022 lediglich 12 Prozent, während der MSCI World 14 Prozent Federn ließ und der Nasdaq 100 sogar 33 Prozent einbüßte.
Doch auch wenn die Skepsis gegenüber Europa und Deutschland aktientechnisch groß ist, könnte sich das Blatt nun wenden. Denn: Seit Jahresbeginn legte der deutsche Aktienmarkt eine fulminante Rally hin.
Für den Aufwärtstrend am deutschen Markt gibt es mehrere Gründe:
- Die Rohstoffpreise sind in den vergangenen Monaten signifikant gesunken. Da die Gasspeicher ordentlich gefüllt sind, ist die Angst vor Engpässen gewichen. Unternehmen, die viel Energie für die Herstellung ihrer Produkte brauchen, können aufatmen.
- Durch das Ende der Null-Covid-Politik in China schließen sich die internationalen Lieferketten langsam wieder, was sich positiv auf die Produktion und die damit verbundenen Kosten auswirkt.
- Angesichts der nachlassenden Inflation gehen viele Marktteilnehmer davon aus, dass die Notenbanken ihre harte Zinspolitik schon bald wieder lockern werden, was sich positiv auf den Aktienmarkt auswirken dürfte.
- Planbarkeit und Zuversicht haben im Jahresverlauf generell deutlich zugenommen – und Sicherheit ist bekanntlich einer der besten Freunde des Investors.
Eine Möglichkeit vom Comeback des deutschen Aktienmarkts zu profitieren, bietet der Vanguard Germany All Cap UCITS ETF (ISIN: IE00BG143G97). Der Fonds bildet die Wertentwicklung des FTSE Germany All Cap Index physisch nach, in dem Aktien deutscher Large-, Mid- und Small-Caps versammelt sind.
Vanguard Germany All Cap UCITS ETF im Überblick
- Wertentwicklung laufendes Jahr: 9,6 Prozent
- Wertentwicklung 3 Jahre: 3,9 Prozent (1,3 Prozent p.a.)
- ISIN: IE00BG143G97
- Auflage: 17. Juli 2018
- Management: Vanguard Global Advisers
- ETF-Volumen: 121 Millionen Euro
- Sharpe Ratio 3 Jahre: -0,03
- Volatilität 3 Jahre: 22,2 Prozent
- Laufende Kosten: 0,1 Prozent
Bei den Branchen sind Finanzen (16,7 Prozent), zyklische Konsumgüter (16,6 Prozent) und Industrie (16,4 Prozent) am stärksten gewichtet. Die größten Positionen im 163 Aktien umfassenden Deutschland-Portfolio sind der baden-württembergische Softwarekonzern SAP (9,6 Prozent), der Mischkonzern Siemens (7,4 Prozent) und der Münchener Versicherungsriese Allianz (6,6 Prozent).
Doch auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, als wären nur Großunternehmen im ETF vertreten – der Eindruck täuscht. Der Index ist nach Marktkapitalisierung im Streubesitz gewichtet, weshalb die größten Unternehmen am stärksten vertreten sind. Aber auch Small-Caps aus dem SDax wie der Lübecker Hersteller für Medizin- und Sicherheitstechnik Dräger (0,03 Prozent), der Ahrensburger Industriekamerahersteller Basler (0,02 Prozent), MDax-Titel Eventim (0,3 Prozent) oder Tec-Dax-Mitglied Sartorius, ein Pharma- und Laborzulieferer mit Sitz in Göttingen, sind im Index vertreten. Auf diese Weise bietet der Vanguard-ETF dir die Möglichkeit, breit gestreut in die deutsche Wirtschaft zu investieren.