Metaverse gehört neben NFTs und Web3 aktuell zu den Krypto-Buzzwörter. Kritiker:innen halten das Thema eher für eine Modeerscheinung. Viele frühere Second-Life-Spieler:innen und tech-affine Investor:innen können es jedoch gar nicht abwarten, bis die virtuellen Welten im Mainstream angekommen sind.
Die Missverständnisse rund ums Metaverse beginnen oft schon beim Namen.
Es gibt nämlich nicht nur EIN Metaverse, sondern viele verschiedene wie Sandbox oder Decentraland.
Die gesamte Branche könnte bis zum Jahr 2030 einen Wert von bis zu 5 Billionen US-Dollar erreichen. Diese steile Prognose haben die Expert:innen von Mc Kinsey in einer Analyse im Juni 2022 aufgestellt.
Vor allem der Bereich E-Commerce könnte aus Sicht der Expert:innen der größte wirtschaftliche Treiber (2,6 Billionen US-Dollar) im Metaversum sein,
- noch vor dem virtuellen Lernen (270 Milliarden US-Dollar),
- Werbung (206 Milliarden US-Dollar) und
- Gaming (125 Milliarden US-Dollar).
Für die Umfrage hat das Team neben Metaverse-Entwickler:innen und Branchenexpert:innen auch knapp 3.400 Konsument:innen und Führungskräfte in Asien, Europa und den USA befragt.
Weltweit arbeiten knapp 500 etablierte IT-Firmen wie Microsoft und natürlich auch Facebook teils mit eigenen Teams, teils mit Start-up-Firmen aus dem Web3-Bereich daran, ihre Metaverseumgebungen und -anwendungen weiterzuentwickeln.
Metaverse: Adidas ist seit 2021 dabei
Der Sportartikelhersteller Adidas ist bereits seit dem Jahr 2021 im Metaversebereich unterwegs. Im April hat er die dritte Phase seines NFT-Projekts „Into the Metaverse“ gelauncht. Hier erhalten Besitzer:innen von Adidas-NFTs spezielle Rabatte und Zugang zu exklusiven Events.
Auch Starbucks experimentiert im Metaverse-Kosmos. So dürfen beispielsweise ausgewählte Kund:innen in den USA durch interaktive Spiele sogenannte „Journey Stamps“ sammeln und erhalten auf diese Weise Rabatte.
Fakt ist aber auch: Aktuell steckt der Markt um die Metaverse-Umgebungen aus Sicht zahlreicher Web3-Expert:innen noch in den Kinderschuhen. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis es so viele Nutzer:innen gibt, dass der Markt als Mainstream gilt.
Das liegt unter anderem daran, dass nur wenige die dahinterliegende Technologie verstehen und sich in den virtuellen Welten zurechtfinden. Aus Sicht zahlreicher Expert:innen herrscht hier noch viel Erklärungsbedarf.
Auch die Prozesse müssen Firmen noch vereinfachen, um mehr Nutzer:innen anzulocken.
Per ETF ins Metaverse investieren
Du als Techie begeisterst dich dennoch auch heute schon für digitale Welten und siehst hier eine gute Investmentmöglichkeit?
Dann könntest du dir beispielsweise den L&G Metaverse ESG Exclusions UCITS ETF USD Acc ETF (ISIN: IE0004U3TX15) einmal anschauen. Mit diesem Produkt kannst du indirekt in Firmen investieren, die im Metaverse-Kosmos aktiv sind.
- Sektor: Aktienfonds All Cap Welt
- WKN: A3DLEK
- Wertentwicklung seit Jahresbeginn in Euro: 16,3 Prozent
- Wertentwicklung 1 Jahr: - Prozent
- Auflagedatum: 29. Juli 2022
- Fondsmanagement: LGIM Managers (Europe) Limited
- Fondsvolumen: 2,1 Millionen US-Dollar (Stand: 31.03.2023)
- Maximaler Drawdown: 19,1 Prozent
- Laufende Kosten: 0,39 Prozent
Metaverse-ETF von L&G: nachhaltig unterwegs
Der L&G Metaverse ESG Exclusions UCITS ETF hat sich zum Ziel gesetzt, die Wertentwicklung des iStoxx Access Metaverse Index abzubilden. Dieser Index beinhaltet ausschließlich Firmen, die im Metaverse-Kosmos unterwegs sind.
Eine Besonderheit des ETFs ist, dass er als ESG-Fonds nach Artikel 8 SFDR klassifiziert ist.
Das bedeutet: Der Index schließt laut eigenen Angaben Firmen aus, die gegen global akzeptierte Normen und Standards verstoßen, wie
- im UN Global Compact (UNGC) verankert,
- den OECD-Leitsätzen für multinationale Unternehmen und
- den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs).
>> Wenn du noch mehr zu nachhaltigen ETFs und Begriffen wie Artikel 8 und 9 wissen willst, kannst du das hier nochmals nachlesen.
Metaverse-ETF von L&G: Was ist drin?
78,9 Prozent der Firmen in dem vorgestellten ETF stammen aus den USA. Kaum überraschend ist, dass bei dem Technologie-Thema Metaverse die Mehrzahl der Firmen aus dem IT-Bereich (83 Prozent) und dem Bereich Kommunikationsdienste (9 Prozent) stammt.
Die drei größten Positionen des ETFs sind:
- Nvidia: Das US-amerikanische Unternehmen Nvidia entwickelt Grafikprozessoren und Chips für Computer und Konsolen und gehört zu den führenden Anbietern von Grafikkarten. Das im Jahr 1993 gegründete Unternehmen ist vor allem in den Bereichen Computing, Grafikprozessoren, KI, Gaming und Metaverse unterwegs. (5,9 Prozent Anteil am ETF)
- Meta Platforms, besser bekannt unter dem früheren Namen Facebook, kennt wohl jede:r. Der von Mark Zuckerberg geführte US-amerikanische IT-Konzern ist seit Langem im Metaverse-Bereich aktiv. Zu dem Technologieunternehmen gehört neben Facebook auch das soziale Netzwerk Instagram, die Messenger-Apps Whatsapp und Messenger sowie die Virtual-Realtiy-Geräte Meta Quest. (5,7 Prozent Anteil am ETF)
- Advanced Micro Devices: Das US-amerikanische Unternehmen, kurz AMD, hat ein ähnliches Geschäftsmodell wie Nvidia. AMD hat sich auf High-Performance- und Adaptive-Computing-Anwendungen unter anderem für Rechenzentren, Gaming und PCs spezialisiert. Für die Kund:innen stellt das Unternehmen seit 1969 Halbleiterprodukte wie Computerchips, Mikroprozessoren, Chipsätze und Grafikprozessoren her. (5,6 Prozent Anteil am ETF)
Nvidia, Meta Platforms und Advanced Micro Devices sowie die restlichen sieben der zehn größten Positionen haben insgesamt einen Anteil von 55 Prozent am gesamten ETF.
Die Top 10 Positionen des Metaverse-ETFs von L&G siehst du hier nochmals in der Übersicht:
| Unternehmen |
Anteil in Prozent |
|
Nvidia |
5,9 |
|
Meta Platforms |
5,7 |
|
Advanced Micro Devices |
5,6 |
|
Microsoft |
5,2 |
|
Broadcom |
5,1 |
|
Adobe |
4,9 |
|
Samsung |
4,7 |
|
Qualcomm |
4,7 |
|
TSMC |
4,6 |
|
Equinix |
4,1 |
Quelle: Factsheet des ETF-Anbieters 31.03.2023
Metaverse-ETFs: Risiken und Nebenwirkungen
„Obwohl Anleger:innen ihr Geld jederzeit entnehmen können, eignet sich dieser ETF unter Umständen nicht für Anleger:innen, die beabsichtigen, ihr Geld innerhalb von fünf Jahren abzuziehen“, heißt es im Factsheet des L&G Metaverse-ETFs.
Da ist etwas Wahres dran.
Da der Krypto-Kosmos inklusive Metaverse generell starken Schwankungen unterliegt, macht es Sinn, nur Geld zu investieren, auf das man gut einige Jahre verzichten kann. Auf diese Weise können einen schwankende Kurse nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Stattdessen kann man sie einfach aussitzen.
Hinzu kommt, dass es generell immer besser ist, in Fonds zu investieren, die mindestens 5 Jahre alt sind, da man so bessere Rückschlüsse auf ihre Performance ziehen kann.
Da die Technologie aber noch so jung ist, gibt es schlicht keine Fonds oder ETFs, die schon so alt sind.
Physisch replizierend
Was für die Sicherheit des ETFs spricht, ist, dass er physisch vollreplizierend ist.
Das heißt auf Deutsch: Das Management des ETFs kauft mit dem Geld, das du und andere Anleger:innen in den ETF investieren, alle im Index enthaltenen Aktien im gleichen Verhältnis nach. Auf diese Weise wird das bei synthetisch replizierenden ETFs auftretende Kontrahentenrisiko eingeschränkt. Die physische Indexnachbildung wird am häufigsten angewendet.

