ETF-Investments Warum passiv gemanagtes Geld „dumm“ ist

Vor allem wegen ihrer geringen Kosten sind Exchange Traded Funds (ETFs) auch bei deutschen Aktien-Anlegern in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Eine Folge des weltweiten Booms der börsengehandelten Indexfonds: Rund ein Drittel der Aktien der großen Dax-Unternehmen befindet sich schon in den Portfolios von ETF-Anbietern wie der Blackrock-Tochter Ishares, State Street, Vanguard oder Lyxor aus der Société-Générale-Gruppe.
„Viele ihrer passiv gemanagten Indexfonds halten Stammaktien in ihren Portfolios“, weiß Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer des Vereins Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). „Damit sind die entsprechenden Emittenten zumeist die mächtigsten Aktionäre einer Gesellschaft – zumindest in der Theorie“. Doch: „In der Praxis sieht das aber oft anders aus“, so Tüngler in der aktuellen Ausgabe des DSW- Newsletters.
Das Problem daran: „Nach entsprechenden Vertretern beziehungsweise Weisungen der Anleger solcher ETFs sucht man auf den Hauptversammlungen oft vergeblich.“ Tüngler kritisiert, die ETF-Gesellschaften sorgten mit ihrer passiven Aktionärspolitik „für eine Art Vakuum und auch dafür, dass auf Hauptversammlungen Mehrheiten gefunden werden können, die eigentlich gar keine sind – weil die Mehrheit der Anteile oftmals nicht vertreten wird.“