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in ETFs & IndexfondsLesedauer: 3 Minuten

ETF-Kolumne: ETFs könnten Branche in falsche Richtung leiten

Detlef Glow, Lipper
Detlef Glow, Lipper
Diese Meldung wäre an sich nichts besonderes, allerdings will SSgA einen neuen Weg bei der Indexgestaltung gehen. Das Management der Indizes soll auf verschiedene Vermögensverwalter verteilt und somit quasi ein Multi-Manager-Portfolio in einem ETF realisiert werden. Mit einem solchem Produkt würde eine neue Produktkategorie im ETF-Universum entstehen.

Da die unterliegenden Indexkomponenten aktiv verwaltet werden, stellt sich bei dieser Art von Produkten immer die Frage nach der Transparenz. Denn während den Investoren die einzelnen Komponenten bei herkömmlichen Indizes vor einem Investment bekannt sind, können sich diese in einem Multi-Manager-Portfolio permanent verändern. Somit dürfte diese Art von Fonds spätestens, wenn die Produkte nach Europa gebracht werden sollen, die Komplexitäts- und Transparenzdiskussion weiter anheizen.

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Aus Kundensicht ist der Nutzen solcher Produkte eher fragwürdig, da die Motivation für den Kauf eines ETFs ja die Umsetzung der eigenen Anlagestrategie ist und man diese nicht durch zusätzliche aktive Komponenten verwässern möchte. Zudem ist auch bei regelbasierten Produkten fraglich, ob diese letztendlich die Anforderungen der Anleger erfüllen können, da sich verschiedene Konzepte von sogenannten intelligenten Fonds, wie zum Beispiel bei Laufzeitfonds in vielen Phasen als zu unflexibel herausgestellt haben und dadurch für ihre Anleger enttäuschende Ergebnisse produziert haben.

Aufgrund der zunehmenden Aktivitäten der ETF-Industrie im Bereich der aktiven Indizes scheint sich hier, auch mit dem Eintritt von Investmentboutiquen wie Marshall Wallace oder C-Quadrat in den Markt, ein Trend in Richtung aktiv verwalteter Produkte zu etablieren, der derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden kann. Fest steht allerdings schon heute, dass diese Art von Produkten die Transparenz in der ETF-Industrie reduziert und gleichzeitig sowohl die Komplexität der Produkte als auch die Gebühren erhöhen wird, was nicht im Sinne der Anleger sein kann.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

Der Autor Detlef Glow Detlef Glow begann im Jahr 2005 als Leiter der Fondsanalyse für Deutschland und Österreich bei Thomson Reuters - Lipper. Seit Anfang 2007 leitet er dort die Fondsanalyse für Zentral-, Nord- und Osteuropa. Zuvor war er als Direktor Portfoliomanagement bei der Feri Wealth Management GmbH in Bad Homburg als Portfoliomanger für vermögende Privatkunden tätig. Seine Karriere begann Glow neun Jahre zuvor bei der Tecis Holding AG in Hamburg, wo er zuletzt als Leiter der Fondsanalyse sowohl für das quantitative als auch das qualitative Fondsresearch der Tecis Asset Management AG verantwortlich war.

Glow schreibt regelmäßig in der Online-Community von Thomson Reuters - Lipper, die nur für professionelle Investoren (Vermögensverwalter mit §32 KWG Zulassung o.ä.) zugänglich ist.

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