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Aktualisiert am 28.01.2020 - 11:25 Uhrin InstitutionelleLesedauer: 7 Minuten

ETF oder aktiver Fonds? Eckhard Sauren und Götz Kirchhoff im Streitgespräch

Götz Kirchhoff und Eckhard Sauren
Götz Kirchhoff und Eckhard Sauren

DAS INVESTMENT: 2008 war für aktiv gemanagte Fonds ein Katastrophenjahr mit Milliardenabflüssen und größtenteils erschreckenden Verlusten. Indexfonds hingegen wurden weiter gekauft. Eckhard Sauren: Es war ein furchtbares Jahr mit absolut schwierigen Marktbedingungen. Schon die vorangegangenen zwei, drei Jahre war es für aktive Fondsmanager sehr schwer, einen Mehrwert zu erzielen. Dann schlug die Finanzkrise voll durch; Anleger flüchteten in Liquidität, andere waren enttäuscht von den Leistungen aktiver Fondsmanager und entschieden sich für passive Instrumente. Dieser Artikel stammt aus der aktuellen Ausgabe von DAS INVESTMENT (September 2009).
 
Titelgeschichte: Erfolgreich durch aktives Management - DAS INVESTMENT stellt fünf Fonds vor, die den Markt auch auf lange Sicht schlagen. 
 
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>> zum Abo-Service & Einzelheftbestellung DAS INVESTMENT: Zählt in Krisenzeiten Transparenz und Klarheit mehr als aktives Management? Götz Kirchhoff: Aber natürlich. ETFs sind die intelligentesten Fondsprodukte, die es gibt. Sie sind einfach zu verstehen, haben niedrige Kosten und sie sind hochliquide. Gerade in den Zeiten, die wir jetzt gesehen haben, wenn Liquidität nachgefragt wird, sind Indexprodukte sehr gut zu handeln. Das wissen institutionelle Investoren schon länger. Privatanleger, die in aktiv verwaltete Fonds hineinberaten worden sind, zeigen sich nun enttäuscht und entdecken verstärkt den ETF-Markt. Wir finden zum Beispiel keinen Fondsmanager, der es über die vergangenen zehn Jahre geschafft hat, den Europa-Index Stoxx 600 zu schlagen. Sauren: Sie finden keinen? Da müssen Sie uns mal su-chen lassen. Es ist richtig, dass ein Großteil der Fondsmanager es nicht schafft, einen Mehrwert zu erzielen. Doch es gibt ebenfalls genügend Manager, denen es konsequent und über einen langfristigen Zeitraum gelingt. Das Gros unserer Goldmedaillen-Manager schaffte in der Vergangenheit eine nachhaltige Outperformance von 2 bis 4,5 Prozent-punkten jährlich. Wer aktive Manager intelligent auswählt, kann ein anständiges Alpha erzielen. Kirchhoff: Sie können das, aber die breite Masse doch nicht. Die verfügt nicht über solch ausgeklügelte In-strumente wie Sie. Es ist also eine Frage der Markt-kenntnisse. Die meisten Anleger, wissen nicht, was sie kaufen und ob der jeweilige Manager eine langfristige Outperformance hinkriegt. Sauren: Was die Marktkenntnis betrifft, bin ich bei Ihnen. Die ist entscheidend. Wer sie nicht hat, oder keinen Zugang zu guten Managern, für den sind passive Produkte eine Alternative. Trotzdem lohnt sich die Mühe, nach Top-Managern zu suchen.

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