Hannah Ritzmann

In fünf Schritten ETFs handeln – so funktioniert’s

Börsentipps von Frau zu Frau
Börsentipps von Frau zu Frau: Wie du mit ETF handelst, erklären wir dir in fünf Schritten.
© Fotomontage, Hannah Ritzmann, Canva

Wer neu am Aktienmarkt einsteigt, stößt schnell auf Exchange Traded Funds, kurz: ETFs. Besonders bei jungen Anlegern sind die passiven Produkte beliebt. Der Grund: Sie sind im Vergleich zu aktiven Fonds oft günstiger und locken langfristig mit guten Renditen. Doch wie und wo handele ich damit?

Erster Schritt: Kosten und Gebühren beim ETF-Handel verstehen

Wichtig ist es zu wissen, wie ein ETF funktioniert – nämlich automatisiert. Bedeutet: Anders als ein aktiv gemanagter Fonds bildet ein ETF einen Index ab. Wie beispielsweise den S&P 500, also die Kursentwicklung der 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA. Ändert sich eine Position im Index, passt sich der ETF an.

Während der Anteilspreis eines Fonds nur einmal täglich berechnet wird und diese nur über Anbieter oder Banken ge- und verkauft werden können, können ETFs während des gesamten Handelstages an der Börse gehandelt werden. Ihr Kurs wird laufend neu berechnet.

Zudem sind die Kosten oft niedriger als bei aktiven Fonds: Hinter einem aktiven Fonds steht ein Manager, der über den Kauf und Verkauf von Wertpapieren im Portfolio entscheidet. Sein Ziel ist es, den Markt zu übertreffen und eine höhere Rendite zu erzielen. Was höhere Kosten für Anleger bedeutet. Bei ETFs ist das größtenteils anders: Dort gibt es kein Fondsmanagement, weshalb sie oft günstiger sind.

>> Was aktive und passive Fonds noch unterscheidet, erfährst du hier.

Zweiter Schritt: Wissen, wo ETFs gehandelt werden

In Deutschland gibt es unterschiedliche Börsenplätze, an denen Investoren mit ETFs handeln können: Zum einen die herkömmlichen Regionalbörsen – auch Parkettbörsen genannt:

  • Börse Frankfurt (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 20:00 Uhr)
  • Börse Stuttgart (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 22:00 Uhr) 
  • Börse München (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 20:00 Uhr)
  • Börse Hamburg (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 22:00 Uhr)
  • Börse Berlin (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 20:00 Uhr)
  • Börse Düsseldorf (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 22:00 Uhr)

Zum anderen entstehen vermehrt elektronische Handelssysteme, sogenannte Computerbörsen. Dazu gehören:

  • Xetra (Handelszeiten Mo.-Fr.: 09:00 ‑ 17:30 Uhr)
  • Tradegate Exchange (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 22:00 Uhr)
  • Quotrix (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 22:00 Uhr)
  • LS Exchange (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 23:00 Uhr)
  • Gettex (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 22:00 Uhr)

Außerdem gibt es noch Devisen‑, Waren‑ und Terminbörsen. Diese sind jedoch für Privatanleger aufgrund der außergewöhnlichen Marktsegmente oft nicht relevant.

Neben Börsenplätzen existieren Banken und Broker, die den außerbörslichen Handel mit ETFs anbieten – den sogenannten Direkthandel. Du bist als Anleger außerdem nicht an die deutschen Handelsplätze gebunden, du kannst auch an internationalen Börsen handeln, wie beispielsweise an der:

  • Londoner Börse (London Stock Exchange)
  • Pariser Börse (Euronext)
  • Schweizer Börse (Six Swiss Exchange)
  • etc.

>> Mehr darüber, wo ETFs gehandelt werden erfährst du hier

 

Dritter Schritt: Vor- und Nachteile von börslichen und außerbörslichen Handelsplätzen kennen

Klingt alles gar nicht so schwer. Es gibt dennoch ein paar Dinge, die du bei der Wahl des Handelsplatzes beachten solltest:

Handeln an der Börse:

Vorteil:

Neugierig geworden?

Dann abonniere unseren Newsletter „Clever anlegen“!
Das Wichtigste zum Investieren, 3x wöchentlich, direkt in dein E-Mail-Postfach.

  • Die Preise sind transparent, da sie in Echtzeit an der Börse angezeigt werden.

Nachteile:

  • Wer an der Börse handelt, ist an die jeweiligen Öffnungszeiten gebunden – je nachdem, ob du in Deutschland oder international handelst, musst du die unterschiedlichen Zeitzonen beachten.
  • Es können Börsengebühren anfallen.

Außerbörsliches Handeln:

Vorteile:

  • Keine Börsengebühren und damit häufig niedrigere Kosten.
  • Eine größere Flexibilität bei der Handelszeit, da der Handel außerhalb der Börsenöffnungszeiten erfolgen kann.

Nachteil:

  • Weniger Transparenz bei den Preisen, da sie nicht öffentlich zugänglich sind. Generell sollten Anleger vorsichtig sein: Wenn die Börse geschlossen ist, können Kauf- und Verkaufspreise weiter auseinanderliegen. Dadurch kann der Handel teurer werden. Hintergrund sind die Anzahl der Marktteilnehmer und die damit sinkende oder steigende Liquidität am Markt.
 

Vierter Schritt: Depot eröffnen

Nicht zu vergessen: Wer mit ETFs handeln möchte, benötigt ein Wertpapierdepot. Dort kannst du sehen, in welche ETFs dein Geld fließt. Die meisten Börsen, Broker und Banken bieten hierfür Apps an, mit denen du bequemen Zugriff auf dein Depot hast. In aller Regel kannst du dort auch die Wertentwicklung deiner Investments verfolgen, also: ob sich dein Vermögen voraussichtlich vermehrt oder reduziert.

>> Du bist auf der Suche nach dem richtigen Welt-ETF? Hier erfährst du, worauf es ankommt

Fünfter Schritt: Börsenwissen aneignen!

Wer langfristig Vermögen aufbauen möchten, braucht neben den technischen Skills eins: Wissen.

Erste Tipps und Tricks findest du in unserem Newsletter – jetzt kostenlos anmelden.

Wie hat dir der Artikel gefallen?

Danke für deine Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
ETF-Guide Zur kompletten Übersicht
Steuern sparen bei ETFs: Mit diesen 3 ganz einfachen Tipps klappt es
Strong Value aus Europa – Chance auf ein lohnendes Comeback?
S&P-500-ETFs: Viel mehr als nur eine Benchmark für US-Aktien
Zinssparen mit fester Laufzeit – so funktionieren die neuen iBonds
Rohstoff-Rendite aus Down Under
Auch interessant
Versteckte Risiken Vorsicht vor diesen neuen ETF-Typen: Warum Anleger skeptisch sein sollten
ETFs gelten als sichere Anlageform - doch Vorsicht: Neue Varianten bergen versteckte ...
ETF der Woche Kostengünstig in das bevölkerungsreichste Land der Erde investieren
Indien hat eine wachstumsstarken Volkswirtschaft und die junge Bevölkerung lässt auf ein ...
Dividenden-Experte enthüllt „Dividendenstrategien sind kein Weg zum schnellen Reichtum“
Sind Dividenden nur etwas für Reiche? Oder können Privatanleger vom regelmäßigen Dividendenstrom ...
Mehr zum Thema
Candlestick-Chart zeigt steigenden Aktienkurs von Eli Lilly, Logo und polnischer Text sichtbar
Academy-Aktiencheck Eli Lilly: In diesen ETFs und Fonds ist der Novo-Nordisk-Konkurrent hoch gewichtet
Eli Lilly profitiert vom boomenden Markt für Abnehmmedikamente und kann seine Umsätze ...
Smartphone zeigt Ripple- und XRP-App-Icons, daneben steht Adrian Fritz im Anzug mit verschränkten Armen.
Adrians Krypto-Update Ripple – was hinter dem Protokoll für internationale Geldtransfers steckt
Ripple revolutioniert den internationalen Zahlungsverkehr mit hohen Transaktionsgeschwindigkeiten und minimalen Gebühren. Adrian ...
Große Menschen mit Einkaufstüten vor einer Skyline mit verschiedenen hohen Gebäuden.
ETF der Woche Schwellenländer – unterschätztes Potenzial für langfristige Anleger?
In den vergangenen Jahren erfreuten sich global anlegende MSCI World ETFs großer ...
Jetzt Newsletter abonnieren
Hier findest du uns