Wer neu am Aktienmarkt einsteigt, stößt schnell auf Exchange Traded Funds, kurz: ETFs. Besonders bei jungen Anlegern sind die passiven Produkte beliebt. Der Grund: Sie sind im Vergleich zu aktiven Fonds oft günstiger und locken langfristig mit guten Renditen. Doch wie und wo handele ich damit?
Erster Schritt: Kosten und Gebühren beim ETF-Handel verstehen
Wichtig ist es zu wissen, wie ein ETF funktioniert – nämlich automatisiert. Bedeutet: Anders als ein aktiv gemanagter Fonds bildet ein ETF einen Index ab. Wie beispielsweise den S&P 500, also die Kursentwicklung der 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA. Ändert sich eine Position im Index, passt sich der ETF an.
Während der Anteilspreis eines Fonds nur einmal täglich berechnet wird und diese nur über Anbieter oder Banken ge- und verkauft werden können, können ETFs während des gesamten Handelstages an der Börse gehandelt werden. Ihr Kurs wird laufend neu berechnet.
Zudem sind die Kosten oft niedriger als bei aktiven Fonds: Hinter einem aktiven Fonds steht ein Manager, der über den Kauf und Verkauf von Wertpapieren im Portfolio entscheidet. Sein Ziel ist es, den Markt zu übertreffen und eine höhere Rendite zu erzielen. Was höhere Kosten für Anleger bedeutet. Bei ETFs ist das größtenteils anders: Dort gibt es kein Fondsmanagement, weshalb sie oft günstiger sind.
>> Was aktive und passive Fonds noch unterscheidet, erfährst du hier.
Zweiter Schritt: Wissen, wo ETFs gehandelt werden
In Deutschland gibt es unterschiedliche Börsenplätze, an denen Investoren mit ETFs handeln können: Zum einen die herkömmlichen Regionalbörsen – auch Parkettbörsen genannt:
- Börse Frankfurt (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 20:00 Uhr)
- Börse Stuttgart (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 22:00 Uhr)
- Börse München (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 20:00 Uhr)
- Börse Hamburg (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 22:00 Uhr)
- Börse Berlin (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 20:00 Uhr)
- Börse Düsseldorf (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 22:00 Uhr)
Zum anderen entstehen vermehrt elektronische Handelssysteme, sogenannte Computerbörsen. Dazu gehören:
- Xetra (Handelszeiten Mo.-Fr.: 09:00 ‑ 17:30 Uhr)
- Tradegate Exchange (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 22:00 Uhr)
- Quotrix (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 22:00 Uhr)
- LS Exchange (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 23:00 Uhr)
- Gettex (Handelszeiten Mo.-Fr.: 08:00 ‑ 22:00 Uhr)
Außerdem gibt es noch Devisen‑, Waren‑ und Terminbörsen. Diese sind jedoch für Privatanleger aufgrund der außergewöhnlichen Marktsegmente oft nicht relevant.
Neben Börsenplätzen existieren Banken und Broker, die den außerbörslichen Handel mit ETFs anbieten – den sogenannten Direkthandel. Du bist als Anleger außerdem nicht an die deutschen Handelsplätze gebunden, du kannst auch an internationalen Börsen handeln, wie beispielsweise an der:
- Londoner Börse (London Stock Exchange)
- Pariser Börse (Euronext)
- Schweizer Börse (Six Swiss Exchange)
- etc.
>> Mehr darüber, wo ETFs gehandelt werden erfährst du hier
Dritter Schritt: Vor- und Nachteile von börslichen und außerbörslichen Handelsplätzen kennen
Klingt alles gar nicht so schwer. Es gibt dennoch ein paar Dinge, die du bei der Wahl des Handelsplatzes beachten solltest:
Handeln an der Börse:
Vorteil:
Neugierig geworden?
- Die Preise sind transparent, da sie in Echtzeit an der Börse angezeigt werden.
Nachteile:
- Wer an der Börse handelt, ist an die jeweiligen Öffnungszeiten gebunden – je nachdem, ob du in Deutschland oder international handelst, musst du die unterschiedlichen Zeitzonen beachten.
- Es können Börsengebühren anfallen.
Außerbörsliches Handeln:
Vorteile:
- Keine Börsengebühren und damit häufig niedrigere Kosten.
- Eine größere Flexibilität bei der Handelszeit, da der Handel außerhalb der Börsenöffnungszeiten erfolgen kann.
Nachteil:
- Weniger Transparenz bei den Preisen, da sie nicht öffentlich zugänglich sind. Generell sollten Anleger vorsichtig sein: Wenn die Börse geschlossen ist, können Kauf- und Verkaufspreise weiter auseinanderliegen. Dadurch kann der Handel teurer werden. Hintergrund sind die Anzahl der Marktteilnehmer und die damit sinkende oder steigende Liquidität am Markt.
Vierter Schritt: Depot eröffnen
Nicht zu vergessen: Wer mit ETFs handeln möchte, benötigt ein Wertpapierdepot. Dort kannst du sehen, in welche ETFs dein Geld fließt. Die meisten Börsen, Broker und Banken bieten hierfür Apps an, mit denen du bequemen Zugriff auf dein Depot hast. In aller Regel kannst du dort auch die Wertentwicklung deiner Investments verfolgen, also: ob sich dein Vermögen voraussichtlich vermehrt oder reduziert.
>> Du bist auf der Suche nach dem richtigen Welt-ETF? Hier erfährst du, worauf es ankommt
Fünfter Schritt: Börsenwissen aneignen!
Wer langfristig Vermögen aufbauen möchten, braucht neben den technischen Skills eins: Wissen.
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