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ETFs sind Wachstumstreiber der Fondsbranche

Lipper-Experte Detlef Glow
Lipper-Experte Detlef Glow
Nach der zunehmenden Kritik an börsennotierten Indexfonds (ETFs) sahen einige Experten oder solche, die sich dafür hielten, den Stern der ETF-Branche fallen. Dass die Deutsche Bank ihre Wachstumsprognose für die Branche gesenkt hat, war Wasser auf ihre Mühlen.

Ein Vergleich des Wachstums der ETF-Branche mit dem der gesamten Fondsbranche zeigt jedoch: Börsennotierte Indexfonds sind nach wie vor der Wachstumstreiber der Investmentindustrie.  

Während aktiv gemanagte Fonds im laufenden Jahr  insgesamt bislang Mittelabflüsse hinnehmen mussten, haben bei ETFs die Zuflüsse deutlich überwogen. Die Neuinvestitionen in ETFs waren so stark, dass sie die Abflüsse aus aktiv gemanagten Fonds überkompensiert haben.  

Die Tatsache, dass die ETF-Branche das Wachstum der gesamten Fondsindustrie antreibt ist meiner Ansicht nach beachtenswert. Schließlich sind von dem weltweit in Investmentfonds investierten Kapital nur fünf bis sechs Prozent in ETFs investiert.

Dass es ETFs auch in schwierigen Marktphasen gelingt, der Fondsindustrie positive Wachstumsraten bei den investierten Vermögen zu bescheren, zeigt die Wachstumsdynamik im Segment der börsengehandelten Indexfonds.  

Ungebrochener Wachstumstrend

Diese Entwicklung ist meiner Meinung nach ein Indiz dafür, dass der Wachstumstrend in der ETF-Branche trotz der von Marktteilnehmern und Regulatoren geäußerten Kritik weiterhin intakt ist. Das gilt auch, falls das verwaltete ETF-Vermögen in diesem Jahr deutlich schwächer wachsen sollte, als am Jahresanfang angenommen.  

Dass börsengehandelte Indexfonds ihren aktiven Pendants Marktanteile abnehmen können, liegt zum einen sicherlich an den teilweise sehr enttäuschenden Ergebnissen der aktiv gemanagten Fonds.

Viele der aktiven Manager waren trotz anders lautender Versprechen an ihre Anleger nicht in der Lage, die Wertentwicklungen der breiten Marktindizes während der Finanzmarktkrise oder im Zuge des folgenden Aufschwungs zu übertreffen.   

ETF-Vorteile überzeugen in Krisenmärkten

Ein weiteres Argument, mit dem ETFs bei vielen Investoren punkten, ist sicherlich ihre hohe Transparenz und schnelle Handelbarkeit. Denn gerade in schwierigen Marktphasen wollen Anleger möglichst genau wissen, wie Sie investiert sind, um so die Risiken in ihren Portfolios zu kennen und darauf reagieren zu können - zum Beispiel mit Absicherungsstrategien oder indem sie die Fondsanteile verkaufen.

Dabei kommt ein weiterer Vorteil von ETFs zum Tragen: Während Anleger bei vielen herkömmlichen Fonds einen Tag auf die Ausführung ihrer Orders warten müssen, können sie ETFs fast zu jeder Zeit zu einem Preis verkaufen, der auf aktuellen Marktpreisen beruht.

Auch wenn viele Studienergebnisse zeigen, dass Anleger - selbst Profis -nicht genug über ETFs wissen: Die Investoren scheinen zumindest so gut informiert zu sein, dass sie Kritik in Bezug auf diese Fonds einordnen und beurteilen können, anstatt ihr blind zu folgen und ETFs unüberlegt zu verkaufen.  


Detlef Glow schreibt regelmäßig in der Online-Community von Thomson Reuters - Lipper, die nur für professionelle Investoren (Vermögensverwalter mit §32 KWG Zulassung o.ä.) zugänglich ist.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.


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