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Vermögensverwalter ETFs: Nicht nur billig

Von in ETFs & IndexfondsLesedauer: 2 Minuten

Mit ETFs kaufen Kunden jedes Unternehmen im Index – auch wenn darunter viele Unternehmen sind, die man niemals als Einzeltitel kaufen würde. Man kauft also blind auch viel Schrott. Zudem erwirbt man Unternehmen unabhängig von ihrem Bewertungsniveau.

Patrick Cettier, geschäftsführender Partner, Prio Partners, Zürich

Es leuchtet ja eigentlich ein, dass man beim Investieren möglichst günstig und unter intrinsischem Wert kaufen sollte – beim Kauf eines Index spielt das keine Rolle. Ganz im Gegenteil: Man kauft diejenigen Unternehmen überproportional, die im Index durch ihre hohe Marktkapitalisierung übervertreten sind. ETFs sind also für uninformierte Investoren da, die sagen: Keine Ahnung, ob Unternehmen A besser ist als Unternehmen B – und das ist völlig legitim.

Das größte Problem jedoch sind die enormen Zuflüsse der letzten Jahre. ETFs sind beileibe kein Geheimtipp mehr, sondern Mainstream geworden. In den USA machen passive Anlagen mittlerweile 32 Prozent des Gesamtmarktes aus. Auf die Spitze wird der Trend zu passiven Anlagen nun von Robo-Anbietern getrieben, die passive Anlagen mit einem automatisierten Handel und standardisierten Bedürfnisabfragen ihrer Kunden verbinden und dies als alleinige Heilsbringung des Investierens anpreisen.

Durch den breiten Einsatz von ETFs erhöhen sich die Verzerrungen an den Märkten aufgrund des undifferenzierten und passiven Investorenverhaltens. Gleichzeitig verändert sich die in den Märkten so wichtige Liquidität oder Tiefe im Markt, wenn ein großer Anteil der Unternehmen durch wenige große passive Indexanbieter wie Vanguard oder Blackrock gehalten werden. Erfahrene Marktteilnehmer – wie zuletzt Howard Marks – erahnen die Entwicklungen, die sich im nächsten Marktcrash manifestieren könnten: An wen verkaufen, wenn es keine Käufer mehr gibt?

Mein Rat: Kunden sollten ETFs nicht nur deshalb einsetzen, weil sie günstig sind, sondern ihre Vorteile nutzen, ohne die Grundsätze des Investierens zu vernachlässigen. Den Gesamtmarkt mit einem ETF zu kaufen, macht vor allem dann Sinn, wenn die Märkte günstig bewertet sind. Dann sollte man mit beiden Händen zugreifen.

In hoch bewerteten Märkten dagegen sollte man vorsichtiger und selektiver vorgehen und Qualitätstitel bevorzugen.

In jedem Fall lohnt es über die Rolle von ETFs im Portfolio nachzudenken und ETFs gezielt als ein Anlageinstrument unter vielen einzusetzen. Die alleinigen Heilsbringer sind sie nicht.

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