Ethenea Experten-Kolumne Europa in der Krise – eine Chance für die Zukunft?
Yves Longchamp - Head of Research, ETHENEA Independent Investors (Schweiz) AG
Die EWWU ist nämlich in einer politischen Krise gemündet. Und genau in diesem Moment kann eine Debatte über die Zukunft der Union stattfinden und es müssen Lösungen vorgeschlagen und umgesetzt werden.
Wie aber sieht ein optimaler Währungsraum aus? Über fünf Bedingungen herrscht Einstimmigkeit unter den Ökonomen, die sich mit diesem Bereich beschäftigen. Neben einer gemeinsamen Geldpolitik und Kapitalmobilität müssen vor allem Arbeitskräftemobilität, ein ähnlicher Konjunkturzyklus und ein System der Risikoteilung gegeben sein. Die ersten beiden Bedingungen sind klar erfüllt. Die dritte ist nur auf dem Papier erfüllt. In einem vollkommen mobilen Arbeitsmarkt müsste die Arbeitslosenquote nämlich überall gleich sein, doch kulturelle und sprachliche Hindernisse erschweren diese Entwicklung.
Ein ähnlicher Konjunkturzyklus wiederum bedeutet, dass die Union insofern homogen ist, dass sich alle ihre Volkswirtschaften in gleicher Weise entwickeln: Entweder alle expandieren oder befinden sich in einer Rezession. Wenn dies der Fall wäre, würden eine einheitliche Geldpolitik und Währung ausreichen, um Wachstums- und Inflationsschocks abzufedern. Das System der Risikoteilung ermöglicht es den unterschiedlichen Regionen der Union zusammenzubleiben.
Aufgrund ihrer Unterschiede werden nicht alle gleichermaßen von einem Schock getroffen. Daher kann es sein, dass einige Länder mehr Unterstützung benötigen, um die Union als Ganzes wieder ins Gleichgewicht zu bringen. In wirtschaftlich guten Zeiten sollte sich das Risikoteilungssystem daher auf Reformen konzentrieren, mit dem Ziel, die gesamte Union homogener und weniger krisenanfällig zu machen.
Diese fünfte Bedingung kann aber nur erfüllt werden, wenn eine stärkere politische Integration erfolgt bzw. wenn eine Wirtschaftsregierung der Eurozone (Quelle: bbc.com) geschaffen wird, die mit einem Eurozonenhaushalt ausgestattet ist. Die politische Einigung ist dabei der bei weitem schwierigste Integrationsschritt, da die Länder dazu einen Teil ihrer Souveränität an eine supranationale Einheit abgeben müssten. Dies würde jedoch die unerschütterliche Solidarität zwischen den europäischen Staaten festigen und Europa als Ganzes stärken. In Vielfalt geeint ist das Motto der Europäischen Union. Dies bedeutet ebenso sehr in Not geeint wie in Wohlstand geeint.
Autor: Yves Longchamp, Head of Research bei ETHENEA Independent Investors (Schweiz) AG Disclaimer: Ausführliche Hinweise zu Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Wesentlichen Anlegerinformationen, den Verkaufsprospekt sowie die Berichte in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Verwaltungsgesellschaft ETHENEA Independent Investors S.A., 16, rue Gabriel Lippmann, L-5365 Munsbach oder bei der DZ BANK AG, Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Platz der Republik, D-60265 Frankfurt am Main.
Wie aber sieht ein optimaler Währungsraum aus? Über fünf Bedingungen herrscht Einstimmigkeit unter den Ökonomen, die sich mit diesem Bereich beschäftigen. Neben einer gemeinsamen Geldpolitik und Kapitalmobilität müssen vor allem Arbeitskräftemobilität, ein ähnlicher Konjunkturzyklus und ein System der Risikoteilung gegeben sein. Die ersten beiden Bedingungen sind klar erfüllt. Die dritte ist nur auf dem Papier erfüllt. In einem vollkommen mobilen Arbeitsmarkt müsste die Arbeitslosenquote nämlich überall gleich sein, doch kulturelle und sprachliche Hindernisse erschweren diese Entwicklung.
Ein ähnlicher Konjunkturzyklus wiederum bedeutet, dass die Union insofern homogen ist, dass sich alle ihre Volkswirtschaften in gleicher Weise entwickeln: Entweder alle expandieren oder befinden sich in einer Rezession. Wenn dies der Fall wäre, würden eine einheitliche Geldpolitik und Währung ausreichen, um Wachstums- und Inflationsschocks abzufedern. Das System der Risikoteilung ermöglicht es den unterschiedlichen Regionen der Union zusammenzubleiben.
Aufgrund ihrer Unterschiede werden nicht alle gleichermaßen von einem Schock getroffen. Daher kann es sein, dass einige Länder mehr Unterstützung benötigen, um die Union als Ganzes wieder ins Gleichgewicht zu bringen. In wirtschaftlich guten Zeiten sollte sich das Risikoteilungssystem daher auf Reformen konzentrieren, mit dem Ziel, die gesamte Union homogener und weniger krisenanfällig zu machen.
Diese fünfte Bedingung kann aber nur erfüllt werden, wenn eine stärkere politische Integration erfolgt bzw. wenn eine Wirtschaftsregierung der Eurozone (Quelle: bbc.com) geschaffen wird, die mit einem Eurozonenhaushalt ausgestattet ist. Die politische Einigung ist dabei der bei weitem schwierigste Integrationsschritt, da die Länder dazu einen Teil ihrer Souveränität an eine supranationale Einheit abgeben müssten. Dies würde jedoch die unerschütterliche Solidarität zwischen den europäischen Staaten festigen und Europa als Ganzes stärken. In Vielfalt geeint ist das Motto der Europäischen Union. Dies bedeutet ebenso sehr in Not geeint wie in Wohlstand geeint.
Autor: Yves Longchamp, Head of Research bei ETHENEA Independent Investors (Schweiz) AG Disclaimer: Ausführliche Hinweise zu Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte dem letztgültigen Verkaufsprospekt. Maßgeblich sind die Angaben im Verkaufsprospekt sowie der aktuelle Halbjahres- und Jahresbericht. Die Wesentlichen Anlegerinformationen, den Verkaufsprospekt sowie die Berichte in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos bei der Verwaltungsgesellschaft ETHENEA Independent Investors S.A., 16, rue Gabriel Lippmann, L-5365 Munsbach oder bei der DZ BANK AG, Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Platz der Republik, D-60265 Frankfurt am Main.
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