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Ethna-Aktiv-Fondsmanager im Interview „Einzeltitel lohnen nicht mehr“

Von Lesedauer: 4 Minuten
Michael Blümke ist seit Februar 2018 Co-Fondsmanager des Ethna-Aktiv. Blümke war zwölf Jahre lang Offizier bei der Bundeswehr, bevor er  seine  Laufbahn  in  der  Vermögensverwaltung der Versicherungskammer Bayern startete.
Michael Blümke ist seit Februar 2018 Co-Fondsmanager des Ethna-Aktiv. Blümke war zwölf Jahre lang Offizier bei der Bundeswehr, bevor er seine Laufbahn in der Vermögensverwaltung der Versicherungskammer Bayern startete. | Foto: Ethenea

DAS INVESTMENT: 2018 war kein glückliches Jahr für den Ethna-Aktiv. Wie erklären Sie sich das Minus von 7,3 Prozent?

Michael Blümke: In dem grundsätzlich schlechten Markt konnten wir bei Aktien und Anleihen zumindest vorübergehend eine Überrendite gegenüber den Märkten erwirtschaften. Die haben wir zwischenzeitlich aber wieder abgegeben.

Woran lag das?

Blümke: Ein Faktor war natürlich das herausfordernde Marktumfeld. Andererseits ist die nicht zufriedenstellende Performance auch auf Fehlentscheidungen unsererseits zurückzuführen. Mit dem Gros unserer makroökonomischen Einschätzungen lagen wir zwar richtig, allerdings waren wir in der Umsetzung nicht immer konsequent genug. Wir haben da ein oder zwei Fehler gemacht. Entscheidend ist, dass wir daran arbeiten. Denn wenn wir die Eckpunkte unserer Top-down-Sicht nehmen – steigende Zinsen, Amerika als dominierender Markt, Italienkrise –, dann lagen wir richtig. Wir haben es allerdings nicht geschafft, damit genügend Geld zu verdienen.

An der Spitze des Ethna-Aktiv stand bis vor Kurzem neben Luca Pesarini, Arnoldo Valsangiacomo und Ihnen auch Thomas Herbert. Was hat sich durch seinen Weg-gang verändert?

Blümke: Ich habe jetzt mehr Arbeit (lacht). Nein, mal im Ernst: Ich habe in der Vergangenheit sehr eng mit Thomas zusammengearbeitet. Ein Teil seiner Aufgaben ist auf mich übergegangen, den Rest hat das Team übernommen.

Also die gleiche Arbeit, bloß auf weniger Köpfe verteilt?

Blümke: Eine von Thomas’ wichtigsten Aufgaben in unserem Haus war es, unsere drei Fonds, Aktiv, Dynamisch und Defensiv, sauber voneinander abzugrenzen. Er hat die nötigen Prozesse geschaffen und etabliert. Also: Job done, was diese Aufgabe angeht.

Man hört, Sie wollen grundsätzlich nicht mehr in einzelne Aktien investieren.

Blümke: Genau. Aktien stellen wir nicht mehr über Einzeltitel, sondern über Futures dar. Unser Portfolio besteht momentan zum Beispiel zu 80 Prozent aus Bonds und zu 20 Prozent aus Aktien-Futures. Wenn wir Aktien über Derivate darstellen, können wir die 20 Prozent noch zusätzlich investieren.

Was machen Sie damit?

Blümke: Wir kaufen Gold, Öl und andere Produkte. So halten wir unsere Cash-Quote, die ja negativ verzinst ist, möglichst gering.

Der Ethna-Aktiv verspricht, eine konservative Strategie zu verfolgen. Für viele Anleger geht „konservativ“ und „Derivate“ aber nur schwer zusammen.

Blümke: Mit dieser Sichtweise werde ich oft konfrontiert. Man muss sich doch fragen: Worum geht es den Anlegern? In erster Linie um transparente, liquide, sichere Anlagen. Das Derivat ist fast das einzige Instrument, das all diese Eigenschaften vereint.

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