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in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 4 Minuten

Vermögensverwalter von Arete Ethik Investment Wie nachhaltig ist Kernkraft?

Kühltürme
Kühltürme: Tatsächlich arbeiten Kernkraftwerke weitgehend CO2-frei. | Foto: Pexels / Johannes Plenio

Die EU will im Rahmen von „Fit for 55“ die Kohlendioxidemissionen (CO₂) bis 2030 im Vergleich zum Ausstoß des Jahres 1990 um 55 Prozent senken. Deutschland peilt sogar eine Reduzierung um 65 Prozent an. Und bis 2050 soll Europa dann vollständig klimaneutral sein. Klar ist: Diese Ziele werden sich nur durch einen massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien erreichen lassen. 

Hier stellt sich allerdings die Frage der Grundlastfähigkeit. Bislang können Wind- und Solarparks nicht 24/7 zuverlässig Strom liefern. Zwar ist die Speicherung durch Wasserkraftwerke möglich – siehe Skandinavien. Auch die Stromspeicherung durch große stationäre Batterien wird beispielsweise bereits in den Niederlanden oder in Australien erprobt. Doch beide Verfahren sind bislang wirtschaftlich zu kostspielig.

Vor diesem Hintergrund entspricht es einer gewissen Logik, dass die Europäische Kommission im Rahmen ihrer Taxonomie sowohl Gas- als auch Atomkraftwerke als nachhaltige Übergangstechnologien eingestuft hat. Mit ihnen kombiniert gewährleisten auch Erneuerbare Energien 24 Stunden am Tag eine sichere Versorgung mit Strom. Doch es gibt äußerst kritische Aspekte.

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Klimaneutralität rückt in die Ferne

Zwar stoßen neue Gas-Kombi-Kraftwerke deutlich weniger CO₂ aus als herkömmliche Gas- oder Kohlekraftwerke. Sie produzieren aber dennoch Treibhausgase. Mit ihrem Einsatz ist das Ziel der Klimaneutralität nicht so schnell zu erreichen wie gewünscht. Länder wie Finnland, die Niederlande und vor allem Frankreich setzen auch deshalb auf die Nukleartechnologie. Was in den deutschsprachigen Ländern von großen Teilen der Bevölkerung strikt abgelehnt wird, gilt dort als umweltschonende Art der Energiegewinnung.

Tatsächlich arbeiten Kernkraftwerke weitgehend CO₂-frei. Außerdem hat die Versorgungssicherheit nicht nur eine politische, sondern auch eine ethische Relevanz. Gerade die neue Kernspaltungstechnologie verdient es, wie alle Formen der Energiegewinnung, aufgrund der Versorgungssicherheit fair analysiert zu werden.

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