Globale Studie Euler Hermes erwartet für 2022 wieder mehr Insolvenzen
Noch ist sie rückläufig, doch die Zahl der Insolvenzen könnte im Jahr 2022 wieder steigen. Dies geht aus einer aktuellen Analyse des Kreditversicherers Euler Hermes in Zusammenarbeit mit der Allianz hervor. Die Analysten machen einige Regionen aus, in denen sogar noch in diesem Jahr Zahlungsausfälle drohen. So steigt, aus ihrer Sicht, die Zahl der westeuropäischen Firmenpleiten voraussichtlich in Italien (um 47 Prozent), in Spanien (plus 30 Prozent), Großbritannien (plus 10 Prozent), Luxemburg und der Schweiz (jeweils plus 4 Prozent) sowie in Belgien (plus 3 Prozent).
Weltweiter Insolvenz-Index steigt auf mehr als 140 Punkte
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Deutschland scheint jedoch im weltweiten Vergleich relativ unbeschadet davonzukommen: 2021 kündigt sich laut Euler-Hermes-Analyse zunächst ein weiterer Rückgang bei den Insolvenzen von 5 Prozent auf rund 15.000 Fälle an. Ähnliche Fallzahlen gab es zuletzt in den Jahren 1992 (10.920) und 1993 (15.582). 2019 waren es noch 18.749 Fälle. 2020 sank diese Zahl im Zuge der staatlichen Hilfsprogramme um 16 Prozent auf 15.840 Fälle.
„Die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen haben ihr Ziel erreicht, möglichst viele Insolvenzen zu verhindern“, sagt Maxime Lemerle, Leiter des Bereichs Branchen- und Insolvenzanalyse bei Euler Hermes. „In Westeuropa haben die Maßnahmen jede zweite Pleite verhindert, in den USA jede Dritte. Für 2021 zeichnet sich keine Trendwende ab: Die Verlängerung zahlreicher Programme wird die Insolvenzen im Jahr 2021 auf einem weiterhin niedrigen Niveau halten. Wie es weitergeht, hängt maßgeblich davon ab, wie die Regierungen in den kommenden Monaten handeln. Erst ab 2022 dürfte sich das weltweite Insolvenzgeschehen wieder sukzessive normalisieren.“