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Euler Hermes Markteinschätzung Warum Brasilien unter China-Grippe leidet

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Wichtigster Handelspartner der Sambanation

Für die Brasilianer ist China der allerwichtigsten Handelspartner: 20 Prozent der brasilianischen Exporte gehen nach China und 17 Prozent der Importe kommen dorther. Wächst China langsamer, merkt das die Sambanation umgehend.

„Viele der brasilianischen Probleme sind aber auch hausgemacht“, sagte Subran. „Brasilien steckt in einer Rezession und das wird auch 2016 so bleiben. Hier kommen derzeit also interne politische Probleme mit der Weltwirtschaftslage und einem verlangsamten Wachstum in China zusammen.

Dies zeigt sich auch bei der Entwicklung der Pleiten: 2015 sind diese - wie in China - bereits um ein Viertel angestiegen und auch 2016 ähneln sich die Fallzahlen in China mit +20 Prozent und Brasilien mit +18 Prozent frappierend.“

Risiko von Preisschwankungen

In Brasilien ist aber noch nicht Schluss, denn Brasilien ist im Kreise der „Mercosur“-Länder ein wichtiges Drehkreuz für den Handel in Südamerika und der Effekt wird so auch noch von anderen Ländern mitimportiert.

Rund ein Viertel der chilenischen Exporte gehen beispielsweise nach China. Damit hat Chile zusammen mit Peru (ebenfalls 25 Prozent) bei den Exporten die größte Abhängigkeit von China noch vor Venezuela (22 Prozent).

Erschwerend kommt das Risiko von Preisschwankungen hinzu, da sich ein Großteil der Exporte auf nur wenige Güter konzentriert. In Argentinien ist es Soja, in Peru sind es Metalle und Chile exportiert vor allem Kupfer.

Dreifach-Schocks für Ländertrio

Die Preise sind durch das verlangsamte Wachstum in China in den letzten Jahren bereits stark gefallen und das trifft die dortige Exportwirtschaft erheblich.

In Argentinien, Ecuador und Venezuela ist der Effekt der China-Grippe insgesamt allerdings am stärksten zu spüren.

Sie stehen unter einem Dreifach-Schock: Die Exporte nach China sinken, die Rohstoff- und vor allem Ölpreise sind auf dem niedrigsten Stand seit Jahren und zudem sind die Staaten bei ihrer Finanzierung stark von China abhängig.

Hustet der rote Drache - hustet Lateinamerika mit

„Mit den Exporten sinken die Einnahmen in den lateinamerikanischen Staaten. Durch die restriktive Finanzpolitik Chinas steht auch die Finanzierung im Ausland auf sehr wackligen Beinen. An den weltweiten Finanzmärkten kommen Argentinien, Ecuador und Venezuela allerdings nur schwerlich an Geld. Mit dem sinkenden Interesse Chinas, dort zu investieren oder zu finanzieren, intensivieren sich ihre Probleme überproportional und die Risiken steigen durch ihre hohe Abhängigkeit vom heißen Atem des roten Drachen. Schwächelt er, schwächeln sie mit.“

Download der aktuellen Euler Hermes Studie: „China: MONKEY forces for the Year of the Monkey

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