Euro fällt weiter „Parität zum US-Dollar bis Jahresende“
Der Euro ist am Dienstag den dritten Tag in Folge zum Dollar gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung war zuletzt bei 1,0647 Dollar 0,4 Prozent niedriger.
Hedgefonds und andere spekulative Investoren haben optimistische Wetten auf einen höheren Dollar ausgeweitet und spekulierten, dass die Federal Reserve bereits im kommenden Monat die Zinsen in den USA erhöhen wird.
Der Euro geriet im Zuge von Äußerungen des EZB- Direktoriumsmitglieds Peter Praet unter Druck. Praet sagte, die Währungshüter sähen die Gefahr, dass Investoren und Verbraucher das Vertrauen in die Prognosen der Notenbanker zur Ankurbelung der Inflation verlieren. Marktteilnehmer erwarten, dass die EZB am 3. Dezember Bemühungen um eine Steigerung der Inflation und des Wirtschaftswachstums im Euroraum verstärken wird.
Robin Brooks, Chef-Devisenstratege von Goldman Sachs Group Inc., erwartet, dass der Euro am 3. Dezember um zwei bis drei Cent sinken und anschließend um weitere zwei Cent fallen werde, sollte die Fed am 16. Dezember die Zinsen erhöhen. Er geht davon aus, dass die europäische Gemeinschaftswährung bis zum Jahresende die Parität zum Dollar erreicht.
„Anfang 2016 dürften wir erneute Dynamik beim Eingehen von Risiken erleben, so dass es durchaus möglich ist, dass EUR/$ bis Ende März 0,95 erreicht. Einer der Gründe, warum wir mit erheblichem Abwärtspotenzial beim Euro rechnen, ist, dass unserer Meinung zufolge noch wenig für den 3. Dezember eingepreist ist", schrieb Brooks in einer Studie.
Der Schweizer Franken gab zum Euro um 0,2 Prozent auf 1,08123 Franken nach und fiel zum Dollar um 0,5 Prozent auf 1,0152 Franken. Der japanische Yen stieg zum Euro um 0,1 Prozent auf 131,47 Yen und notierte zum Dollar bei 123,43 Yen 0,2 Prozent niedriger.