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Eurobonds durch die Hintertür

Lesedauer: 3 Minuten
„Wie es aktuell aussieht, wird der Euro wohl zerbrechen“, sagt der Mann in dem Besprechungszimmer in London zu Journalisten. Er hat den Hemdkragen offen, es ist Freitag. Mit seinen struppigen Haaren wirkt er heute wie der junge Bruce Springsteen. Nur dass er sein Geld nicht mit Musik verdient. Mike Riddell ist Fondsmanager und Mitglied im Rententeam der Fondsgesellschaft M&G. Er weiß über die Schuldenkrise Bescheid.

Das Einzige, was er in der Eurozone noch in größerem Stil anfasst, sind Bundesanleihen. Trotz ihrer mickrigen Verzinsung. „Wenn der Euro zerbricht, werten Bundesanleihen und die neue D-Mark auf“, sagt Riddell.

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In der Tat präsentiert sich die Politik der Eurozone noch immer so eitel, als hätte sie den Ernst der Lage nicht erkannt. Frankreichs Premier François Hollande pocht nach US-Vorbild auf ein Konjunkturpaket auf Pump. Dabei bringen solche Programme rein gar nichts außer ein paar Wählerstimmen.

Griechenland will mehr Zeit, um seinen Bürokratenapparat zu entschlacken, und versteht gar nicht, warum alle drängeln. Italien hat jetzt zwar eine Arbeitsmarktreform gelandet, dafür ruft Regierungschef Mario Monti regelmäßig nach Geld – nach fremdem. Und zumindest für italienische Banken scheint er erfolgreich den europäischen Rettungsschirm anzuzapfen.

Sie haben nicht kapiert, dass Gras nicht wächst, wenn man daran zieht. Es braucht eine fruchtbare Grundlage. Und die entsteht nur, wenn es im Staatsapparat geordnet zugeht und nicht jeder Antrag geschmiert werden muss. Wenn es möglich ist, Unternehmen zu gründen und zu führen, ohne sich an Behörden aufzureiben. Und das erfordert in Südeuropa nun mal Reformen.
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