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Europa-Aktienfonds: Chancen im Chaos

Sohana Javaid (9) aus dem pakistanischen Peshawar ist das jüngste Mädchen, das bei einem Selbstmordattentat-Versuch festgenommen wurde. Extremisten entführten das Kind Ende Juni und steckten es in eine Sprengstoffweste. Kurz bevor Sohana sich in die Luft sprengen konnte, nahm die Polizei sie fest.

Kein Einzelfall. Immer häufiger benutzen die Taliban in Pakistan Kinder und Jugendliche als lebende Bomben. Die meisten Attentate gehen dabei weniger glimpflich aus: Allein in den vergangenen vier Jahren kamen in dem Land bei Anschlägen und Angriffen von Islamisten mehr als 4.000 Menschen ums Leben. Damit gehört die Islamische Republik zu den gefährlichsten Staaten der Welt.

Hellas gefährlicher als Pakistan

Im Vergleich zu Griechenland scheint Pakistan jedoch ein Hort der Sicherheit zu sein – zumindest für die Kapitalmärkte. Denn wer Staatsanleihen der islamischen Republik kauft und sich gegen  deren Ausfall mittels Credit Default Swaps (CDS) absichern will, zahlt nur die  Hälfte der Prämie, die der Markt für die Absicherung griechischer Staatsanleihen verlangt.

Spätestens seit Standard & Poor’s die Bonität des Landes im Juni auf CCC heruntergestuft hat, gilt Griechenland als der unsicherste Schuldner der Welt. Denn das Land, dessen Haushaltdefizit trotz jüngster Sparanstrengungen immer noch 7,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) beträgt und das seinen Gläubigern gleichzeitig 152 Prozent des BIP schuldet, ist so gut wie zahlungsunfähig. Die meisten Finanzexperten glauben nicht mehr daran, dass die Hellenen um eine Umschuldung herumkommen. Bei einem noch härteren Sparkurs drohe eine Rezessionsspirale mit weiter steigender Arbeitslosigkeit und sozialen Unruhen.

Ein ähnliches Schicksal droht Portugal und Irland. Beide Länder verfolgen ebenfalls eine restriktive Budgetpolitik mit Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen zeit mit rund 20 Prozent die höchste Arbeitslosenquote Europas aufweist.

Asiaten mögen Europa-Produkte

Während in Spanien, aber auch in den baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland, fast jeder Fünfte arbeitslos ist, haben andere europäische Länder wie Norwegen oder die Niederlande eine Arbeitsmarktsituation, die an Vollbeschäftigung grenzt. Auch das restliche Skandinavien sowie Österreich, Deutschland und Tschechien weisen eine moderate Arbeitslosenquote auf.

Diese exportorientierten Volkswirtschaften profitieren vom globalen Wirtschaftswachstum, das hauptsächlich aus den Schwellenländern kommt. Vor allem in Asien ist die Nachfrage nach europäischen Produkten groß. In China beispielsweise zählen deutsche Luxuslimousinen zu den beliebtesten Importgütern. Das freut die Autobauer: Nach der krisenbedingten Kurzarbeit in den vergangenen Jahren fahren Daimler, BMW und Audi bereits Sonderschichten; in manchen Werken fallen sogar die Sommerferien aus.