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Europa ist müde geworden

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Internationaler Währungsfonds


Präsidentin Lagarde macht durch markige Worte Schlagzeilen ("Kinder in Afrika brauchen mehr Hilfe als die Menschen in Athen"). Sie hat damit zwar Recht, bringt die Diskussion aber nicht weiter.

Ein Lichtblick ist, dass auch der Fonds jetzt von dem bisher geforderten ganz harten Sparkurs abgehen will und bereit ist, den Schuldnern mehr Zeit zur Anpassung zu geben.

Die Sicht von außen

Bemerkenswert auf dem Brussels Economic Forum waren Äußerungen von Vertretern aus Asien. Sie klagten nicht über die negativen Effekte der Eurokrise auf die Weltwirtschaft.

Sie traten im Gegenteil mit viel Selbstbewusstsein auf und sagten mit verblüffender Offenheit: Ja, wir kennen eure Probleme. Auch wir haben das durchgemacht (zum Beispiel Korea). Da muss man eine Zeitlang Opfer bringen und den Gürtel enger schnallen. Das ist schmerzlich. Danach geht es aber, wenn man es richtig macht, wieder nach oben. Klagen macht die Sache nicht besser.

Für den Anleger

Das sind keine guten Aussichten für die Finanzmärkte. Sie können nicht auf Hilfe von der Politik hoffen. Allenfalls von der Europäischen Zentralbank könnten neue Initiativen ausgehen.

Aber solche Unterstützungen sind immer zweischneidig, weil sie meist mit Gefahren für die Stabilität verbunden sind. Zudem sind sich die Vertreter der EZB in vielem auch nicht grün. Aktienkurse können unter diesen Umständen nur aus sich selbst einen Boden finden. Danach sieht es bisher aber nicht aus.

Investoren gehen weiter in den Bonds-Markt. Aber bei Renditen von 1,1 bis 1,2 Prozent, wie sie inzwischen für 10-jährige Bundesanleihen geboten werden, wird das Pflaster selbst für mich als einen Befürworter von festverzinslichen Wertpapieren zu heiß.

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