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Europäische Aktien "2014 wird ein weiteres unspektakuläres Jahr für Wachstum und Firmengewinne"

Lesedauer: 2 Minuten
Die europäischen Aktienmärkte hatten im dritten Quartal 2014 zu kämpfen. Auch im September bremsten mehrere Belastungsfaktoren den Börsenauftrieb. So stockte der Konjunkturaufschwung in der Region, wobei insbesondere die Abschwächung der sich zuvor vergleichsweise robust entwickelnden deutschen Wirtschaft ins Blickfeld geriet. Gleichzeitig beeinträchtigte der anhaltende Konflikt in der Ukraine die Stimmung. Hierzu gesellten sich dann auch noch neuerliche Sorgen um die Stabilität der Finanzsysteme in einigen Staaten des Euroraums.

In Frankreich und in Italien kam die Realwirtschaft weiterhin nicht in Fahrt. Offenbar konnten die jüngsten Initiativen der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Ankurbelung des BIP-Wachstums noch nicht greifen. Die zuletzt veröffentlichten Konjunkturdaten signalisierten jedenfalls keine Verbesserung des Geschäfts- und Konsumklimas im Euroraum.

Der Kurs des Euro sank unterdessen zum US-Dollar deutlich. Gleichzeitig gaben auch die Kapitalmarktzinsen im Euroraum nach. Die Investoren erwarteten, dass die US-Notenbank Fed anders als die EZB auf eine Zinserhöhung zusteuern könnte.   

Regionen- und Branchenentwicklung Die Quartals-Berichtssaison verlief unspektakulär und konnte den Märkten somit nur wenige Impulse liefern. Die einzelnen nationalen Aktienmärkte entwickelten sich allerdings uneinheitlich: In Deutschland, Österreich und Portugal gaben die Aktienindizes nach, während in Finnland sowie in Belgien und in Irland die Pluszeichen überwogen.

Auch branchenseitig waren stärkere Einzelbewegungen zu verzeichnen. So litt ein norwegischer Ölservice-Dienstleister unter sinkenden Investitionen der großen Öl- und Gaskonzerne. Ein britischer Hersteller von Banknoten und fälschungssicheren Ausweisdokumenten veröffentlichte eine Gewinnwarnung. Auf der anderen Seite glänzte ein französischer Pharmakonzern mit guten Zahlen. Die Pharmazeutika der multinationalen Gesellschaft, unter anderem Diabetes-Medikamente und Cholesterin-Senker, stießen bei den Abnehmern auf großes Interesse.

Ausgewählte Finanztitel konnten sich ebenfalls von der allgemeinen Marktentwicklung absetzen. Hierzu zählten unter anderem eine vom Fondsmanagement bereits seit Längerem geschätzte Schweizer Versicherung sowie ein britischer Bankkonzern, der mehr Wert auf operative Effizienz als auf bloßes Wachstum legt.    
   
Ausblick: „Viel wird von der Wirkung des schwächeren Euros abhängen“ Das europäische BIP-Wachstum blieb im bisherigen Jahresverlauf aus mehreren Gründen hinter den Erwartungen zurück. So kamen notwendige Strukturreformen nur schleppend voran. Außerdem sorgten die geopolitischen Krisen und eine schwächere Nachfrage aus Asien für Belastungen. Nach unserer Einschätzung wird das Jahr 2014 von einem unspektakulären Wachstum der europäischen Wirtschaft und der Unternehmensgewinne gekennzeichnet bleiben.

Viel wird nun davon abhängen, welche stützende Wirkung der schwächere Euro entfaltet. In der Vergangenheit war oft zu beobachten, dass die Exporte den Aufschwung in Europa antrieben. Wie sich die europäische Wirtschaft und die hiesigen Aktienmärkte im Jahr 2015 entwickeln, könnte unseres Erachtens vom Eurokurs und von einem möglichen stärkeren Wachstumstempo in den Schwellenländern abhängen.

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