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Europäische Aktien: Billig. Mächtig. Innovativ.

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„Der Herstellermarkt für Blutplasmaprodukte ist in der Konsolidierung. In den nächsten fünf Jahren werden nicht genügend Kapazitäten auf den Markt kommen, um das jährliche Nachfragewachstum von 6 bis 8 Prozent zu befriedigen“, so Walewski. Er traut der Aktie ein Kurspotenzial von 50 Prozent und mehr zu – bei einer geringen Korrelation mit dem makroökonomischen Umfeld.

Auch der Festplattenmarkt fällt unter seinen Oligopol-Ansatz. Die beiden Hersteller Seagate Technology und Western Digital, der im Frühjahr 2012 Hitachi übernommen hat, sind seine größten Positionen im Fonds – und es sind zwei amerikanische Unternehmen. Eine Freiheit, die sich Walewski nimmt, wenn er besonders gute Chancen auch außerhalb Europas wittert.

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Seine Strategie schreibt ihm vor, mindestens 75 Prozent in europäische Unternehmen oder Unternehmen, diedort ihr Hauptgeschäft machen, zu inves - tieren. Beim Rest ist er frei. Cash-Positionen hält er zu keinem Zeitpunkt, das Fondsvermögen steckt in jeder Marktlage voll in Aktien. Unter den Niedrigpreisanbietern mag Walewski die Fluggesellschaft Ryanair. „Sie verfügt über eine junge Flotte, die Belegschaft ist nicht gewerkschaftlich organisiert, der Unterschied im Ticketpreis zum Wettbewerb ist groß und nimmt zu“, so Walewski.

Ebenso schätzt er den spanischen Textilkonzern Inditex mit seinen Modelabels wie Zara oder Pull & Bear. „Inditex hat ein besseres Geschäftsmodell als seine Wettbewerber mit höheren Erträgen und niedrigeren Risiken. Die Vorlaufzeiten sind kürzer, die Design-Geschwindigkeiten höher”, lobt Walewski und erwartet einen klaren Wachstumstrend für das Unternehmen. Er ist bereits 2009 dort eingestiegen, hat 2010 nachgekauft, und sollte ein schlechteres Konsumumfeld in Spanien den Kurs drücken, will er die Delle für Zukäufe nutzen.

Wer wächst auch in der Krise?


Sein drittes Krisenstandbein sind Unternehmen mit großem Innovationscharakter: „Innovationen ermöglichen ein profitables Wachstum auch in Krisenzeiten.“ Chancen sieht er etwa bei weniger bekannten Technologieunternehmen, die flexibler sind und schneller in der Produktentwicklung. Den IT-Sektor hat er gegenüber seiner Benchmark, dem Stoxx600, klar übergewichtet. Knapp 40 Prozent des Volumens sind dort investiert.
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