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Europäische Aktien Ein Blick auf Finanztitel und Energiewerte lohnt sich

Europäische Aktien haben im Oktober an Boden verloren. Vor allem Unternehmen aus konjunkturzyklischen Branchen standen nicht in der Gunst der Anleger. Die Finanzmärkte waren ohnehin anfällig für Rückschläge, weil sich keine schnelle Lösung der geopolitischen Konflikte abzeichnete und die US-Notenbank das Ende ihrer monatlichen Anleihekäufe einleitete. Zudem verlangsamte sich der Aufschwung in wichtigen Wirtschaftsregionen deutlich.

Unternehmen aus dem Finanzsektor reagierten hingegen per saldo positiv auf die Ergebnisse des Bankenstresstests im Euroraum. Nur 25 von insgesamt 130 überprüften Kreditinstituten bestanden den Test nicht. 13 der durchgefallenen Unternehmen konnten zwischenzeitlich ihr Kapital stärken. Somit musste nur noch eine Handvoll Banken ihre Bilanzen sanieren.

Die Europäische Zentralbank (EZB) startete unterdessen ihr Programm zum Ankauf von Wertpapieren. Im Vergleich zu anderen Industriestaaten setzte Europa weiterhin die umfangreichsten zusätzlichen geld- und fiskalpolitischen Akzente. Die USA verzeichneten im dritten Quartal 2014 einen BIP-Zuwachs von 3,5 Prozent. So stark hatte die Wirtschaftsleistung in den USA seit zehn Jahren nicht mehr zugelegt.

Die wichtigen Schwellenländer Brasilien und Russland standen unter Druck – Aktienkurse und Währungen gerieten gleichermaßen unter Beschuss. In den Industriestaaten konnten die Unternehmensgewinne auf zuvor reduzierter Basis dennoch positiv überraschen.

Europäische Energieunternehmen grundlegend attraktiv

Angesichts der rückläufigen Ölnotierungen gaben die Aktien der Energiebranche nach. Betroffen waren neben den großen integrierten Öl- und Gaskonzernen auch einige Explorations-Dienstleister. Die Kursdelle ändert jedoch nichts an der grundlegenden Attraktivität der Branche. Die großen Ölkonzerne haben in der Vergangenheit umfangreiche Investitionen gestemmt. Die Unternehmen konzentrieren sich nun darauf, die Produktion zu steigern und die Aktionärsinteressen zu wahren.

Ausblick: „Europäische Unternehmen werden wettbewerbsfähig bleiben“

Nach dem Ende des Stresstests dürften Aktien der europäischen Banken über ein erhebliches Erholungspotenzial verfügen. Die Bildung einer Bankenunion unter Aufsicht der EZB sollte dazu führen, dass dem europäischen Finanzsystem wieder mehr Vertrauen entgegengebracht wird. Die Sektoren Gesundheit und Energie halten wir ebenfalls für vielversprechend. Weniger Optimismus bringen wir Unternehmen aus den Sektoren Konsumgüter und Informationstechnologie entgegen.

Insgesamt bleiben europäische Aktien überdurchschnittlich preiswert. Gemessen am Oktober-Kursniveau übertraf ihre Dividendenrendite das Niveau zehnjähriger US-Staatsanleihen um das Doppelte. Aus unserer Sicht werden europäische Unternehmen trotz der aktuellen Konjunkturschwäche letztendlich wettbewerbsfähig bleiben.

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