LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 29.01.2018 - 10:09 UhrLesedauer: 5 Minuten
ANZEIGE

Europäische Aktien „Kleine Unternehmen bleiben auf Überholspur“

Als sich zu Beginn des Jahrzehnts Volkswirtschaften rund um den Globus langsam von der Finanzkrise erholten, ließen die USA und Großbritannien Europa hinter sich. Die Gewinne europäischer Unternehmen wuchsen weniger schnell, das Wachstum pendelte sich knapp über der Deflationsgrenze ein; die Politik war mit ihren unsicheren Kantonisten Griechenland und den anderen krisengeplagten Südländern beschäftigt.

Europas Wirtschaft wieder auf Überholspur

Aber 2017 wendete sich das Blatt: Anleger honorierten zunehmend die erkennbar besseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf dem alten Kontinent, die die Weichen für eine Aufholjagd stellten. Allem Anschein nach nimmt das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts Fahrt auf, und die Gewinnmargen der Unternehmen steigen –  in Europa inzwischen gar so stark wie in sonst kein anderes Industrieland. Auch die politischen Probleme halten sich in Grenzen. Während in den USA und Großbritannien Populisten das Ruder übernahmen, mussten sie in Europa – abgesehen von Deutschland und Katalonien – eine Wahlschlappe nach der anderen einstecken.

Allmählicher Rückzug aus dem QE-Szenario wahrscheinlich
Die gute wirtschaftliche Entwicklung erlaubt es Mario Draghi, dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), die Märkte auf eine allmähliche Rücknahme der beispiellosen quantitativen Lockerungen (QE), beginnend wohl im Spätjahr 2018, einzustimmen. Damit nicht genug der positiven Nachrichten. Auch der Euro hat zuletzt wieder zugelegt und Niveaus erreicht wie zuletzt im Frühjahr 2015, als die EZB ihr QE-Programm auflegte.

Starker Euro bringt Probleme für große Unternehmen

Keine gute Nachricht ist der stärkere Euro für größere europäische Unternehmen, die sich in den letzten Monaten weniger gut entwickelt haben. Sie erzielen einen Großteil ihres Gewinns aus Aktivitäten außerhalb der Eurozone und sind daher den Unbilden von Wechselkursschwankungen ausgeliefert. Kleinere Unternehmen, in die Beckett und Stokes mit ihrer Smaller Cap-Strategie investieren, haben eher ihre Heimatmärkte im Visier und sind daher weniger stark von der Aufwertung des Euro betroffen.

Kleine mit bestem Wertsteigerungspotenzial

Wie so häufig hat die Medaille zwei Seiten. Mit Anlagen in kleinere Unternehmen sind Risiken verbunden, die den beiden Aktien-Spezialisten sehr wohl bewusst sind. So sind sie für Marktumschwünge anfälliger als größere Wettbewerber, und größere Mengen ihrer Aktien lassen sich mitunter kurzfristig nur schwer handeln. Aber große Unternehmen boten Anlegern zuletzt kaum noch Wertpotenzial.