Europäische Aktien Zuwächse trotz dürftiger Wirtschaftsdaten und geopolitischer Krisen
Der EZB-Vorsitzende Mario Draghi stellt weiterhin quantitative Lockerungsmaßnahmen in Aussicht. (Foto: Daniel Roland, Getty Images)
Deflationssorgen, russische Aggression und die Trägheit des bisherigen Wachstumsmotors Deutschland stellen Risiken dar, die Investoren beachten sollten. So signalisierte der russische Präsident Wladimir Putin zunächst, dass sich die Situation in der östlichen Ukraine entspanne. Ende August verschärfte sich der Konflikt jedoch wieder, als russische Truppen die Grenze zu den von Separatisten kontrollierten Gebieten überquerten.
Nach der Verhängung wechselseitiger Wirtschaftssanktionen zwischen Russland und dem Westen stagnierte die europäische Konjunktur. In Deutschland sank die Wirtschaftsleistung im 2. Quartal 2014 sogar deutlicher als erwartet. Frankreich verzeichnete kein Wachstum, während Italien sogar in die dritte Rezession seit dem Jahr 2008 rutschte.
Vor dem Hintergrund der unbefriedigend verlaufenden Konjunktur im Euroraum stellte der EZB-Vorsitzende Mario Draghi weiterhin quantitative Lockerungsmaßnahmen in Aussicht. Auch die US-Notenbankchefin Janet Yellen betonte auf dem Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole ihre grundsätzliche Neigung, eine lockere Geldpolitik beizubehalten. Damit entsprach die Fed-Chefin den Erwartungen der Finanzmärkte.
Die übrigen Weltregionen sendeten unterschiedliche Konjunktursignale. Während die USA mit einer Wachstumsrate von zuletzt 4,2 Prozent einen robusten Aufschwung verzeichneten, gingen in China Industrieproduktion und Kreditwachstum zurück. In Japan sank das BIP wie erwartet kräftig. Die Regierung in Tokio hatte im Frühjahr die Umsatzsteuer angehoben. In diesem Umfeld verzeichneten Rohstoffe Preiseinbußen, während die als sichere Häfen geltenden Staatsanleihen zulegten. Der Euro gab gegenüber dem US-Dollar deutlich nach.
Branchenentwicklung
Ausgewählte Unternehmen aus den Sektoren Materialien, Finanzen und zyklische Konsumgüter entwickelten sich besser als der Marktdurchschnitt. So profitierte eine französische Großbank von guten Unternehmenszahlen und von der Entscheidung, ihr Investment bei einem ins Straucheln geratenen portugiesischen Geldhaus komplett abzuschreiben. Europäische Finanzunternehmen haben generell ihre Geschäftsstrukturen vereinfacht, was ihre Erträge stabilisierte und ihre Kapitalbasis stärkte.
Wir sind der Auffassung, dass Investoren zurzeit neu ausgerichtete und rekapitalisierte europäische Kreditinstitute zu erheblichen Abschlägen gegenüber ihren materiellen Buchwerten erwerben können.
Ausblick: „EZB hat ihr Pulver noch nicht verschossen“
Anleger sollten nicht nur die Risiken sondern auch die Chancen honorieren, die europäische Aktien bieten. So konnten die Euro-Peripheriestaaten seit dem Höhepunkt der Schuldenkrise erfreuliche Fortschritte erzielen - die meisten von ihnen erwirtschaften inzwischen Leistungsbilanzüberschüsse. Zum anderen sind europäische Dividendentitel weiterhin sehr preiswert. Vergleicht man sie etwa mit US-Titeln, befinden sich die Bewertungen hinsichtlich der Kurs-Gewinn-Verhältnisse und Ertragsmargen weiterhin nahe historischer Tiefstände.
Auch die EZB hat ihr Pulver noch nicht verschossen. Der Notenbank steht eine Vielzahl weiterer geldpolitischer Optionen zur Verfügung. Mit ihnen könnte sie das BIP-Wachstum und die Stabilität der regionalen Finanzsysteme fördern, sollte dies erforderlich werden.
Nach der Verhängung wechselseitiger Wirtschaftssanktionen zwischen Russland und dem Westen stagnierte die europäische Konjunktur. In Deutschland sank die Wirtschaftsleistung im 2. Quartal 2014 sogar deutlicher als erwartet. Frankreich verzeichnete kein Wachstum, während Italien sogar in die dritte Rezession seit dem Jahr 2008 rutschte.
Vor dem Hintergrund der unbefriedigend verlaufenden Konjunktur im Euroraum stellte der EZB-Vorsitzende Mario Draghi weiterhin quantitative Lockerungsmaßnahmen in Aussicht. Auch die US-Notenbankchefin Janet Yellen betonte auf dem Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole ihre grundsätzliche Neigung, eine lockere Geldpolitik beizubehalten. Damit entsprach die Fed-Chefin den Erwartungen der Finanzmärkte.
Die übrigen Weltregionen sendeten unterschiedliche Konjunktursignale. Während die USA mit einer Wachstumsrate von zuletzt 4,2 Prozent einen robusten Aufschwung verzeichneten, gingen in China Industrieproduktion und Kreditwachstum zurück. In Japan sank das BIP wie erwartet kräftig. Die Regierung in Tokio hatte im Frühjahr die Umsatzsteuer angehoben. In diesem Umfeld verzeichneten Rohstoffe Preiseinbußen, während die als sichere Häfen geltenden Staatsanleihen zulegten. Der Euro gab gegenüber dem US-Dollar deutlich nach.
Branchenentwicklung
Ausgewählte Unternehmen aus den Sektoren Materialien, Finanzen und zyklische Konsumgüter entwickelten sich besser als der Marktdurchschnitt. So profitierte eine französische Großbank von guten Unternehmenszahlen und von der Entscheidung, ihr Investment bei einem ins Straucheln geratenen portugiesischen Geldhaus komplett abzuschreiben. Europäische Finanzunternehmen haben generell ihre Geschäftsstrukturen vereinfacht, was ihre Erträge stabilisierte und ihre Kapitalbasis stärkte.
Wir sind der Auffassung, dass Investoren zurzeit neu ausgerichtete und rekapitalisierte europäische Kreditinstitute zu erheblichen Abschlägen gegenüber ihren materiellen Buchwerten erwerben können.
Ausblick: „EZB hat ihr Pulver noch nicht verschossen“
Anleger sollten nicht nur die Risiken sondern auch die Chancen honorieren, die europäische Aktien bieten. So konnten die Euro-Peripheriestaaten seit dem Höhepunkt der Schuldenkrise erfreuliche Fortschritte erzielen - die meisten von ihnen erwirtschaften inzwischen Leistungsbilanzüberschüsse. Zum anderen sind europäische Dividendentitel weiterhin sehr preiswert. Vergleicht man sie etwa mit US-Titeln, befinden sich die Bewertungen hinsichtlich der Kurs-Gewinn-Verhältnisse und Ertragsmargen weiterhin nahe historischer Tiefstände.
Auch die EZB hat ihr Pulver noch nicht verschossen. Der Notenbank steht eine Vielzahl weiterer geldpolitischer Optionen zur Verfügung. Mit ihnen könnte sie das BIP-Wachstum und die Stabilität der regionalen Finanzsysteme fördern, sollte dies erforderlich werden.
PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.