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Europäische Zentralbank Vize-Präsident betont Handlungsbereitschaft der EZB

Vize-Präsident Vítor Constâncio sagte am Donnerstag bei einer Anhörung im Parlament in Brüssel, dass die Notenbank bereit sei „was immer notwendig sei” zu tun, um die Inflation zurück auf den Zielwert zu bringen. Damit schloss er sich Äußerungen von Chefökonom Peter Praet an, die dieser auf einer Konferenz in Frankfurt gemacht hatte. Präsident Mario Draghi schrieb in dem Vorwort zum EZB-Jahresbericht, dass die EZB übermäßig niedrige Teuerungsraten „nicht einfach tatenlos hinnimmt".

„Sollten weitere negative Schocks auftreten, könnten unsere Maßnahmen noch einmal rekalibriert werden, entsprechend der Stärke des Gegenwinds, auch unter Berücksichtigung möglicher Nebenwirkungen", sagte Praet in Frankfurt. Selbst vor der jüngsten Runde an Stimuli haben die EZB-Maßnahmen laut Praet „ausreichend Unterstützung für Output und Inflation geboten."

Nach wie vor Lockerungsmöglichkeiten

Seit die EZB im vergangenen Monat die Zinsen auf Rekordtiefs gesenkt hat und Unternehmensanleihen in den Kreis der Vermögenswerte in ihrem Bondkaufprogramm aufgenommen hat, haben die Notenbanker wiederholt betont, dass die Zentralbank noch Lockerungsmöglichkeiten hat. Indes wächst an den Finanzmärkten das Unbehagen über die Verwendung von Negativzinsen und es gibt wenig Anzeichen, dass die zu niedrige Inflation auf die Stimuli reagiert.

Die EZB-Währungshüter sagten jedoch nicht, welche zusätzlichen Instrumente sie erwägen würden, wobei sowohl Constâncio als auch Praet die Verwendung von „Helikoptergeld” ausschlossen. Praet sagte, dass negative Zinsen, die für zwei bis drei Jahre anhielten, „recht beunruhigend" sein würden.

Helikopter-Geld „bleibt gewissermaßen ein akademisches Konzept", sagte Praet. „Ich kann Ihnen sagen, dass es nicht auf der Agenda war, nicht im Rat besprochen wurde, nicht einmal informell."

Neue Bedrohungen

Zwar steht eine derartige Maßnahme wohl derzeit nicht zur Debatte, aber die Zusammenfassung der letzten geldpolitischen EZB-Ratssitzung unterstrich die von den Währungshütern zugesicherte Bereitschaft, erneut zu handeln. Die Notenbanker hatten eine stärkere Zinssenkung als die letztlich beschlossene Reduzierung des Einlagensatzes um 10 Basispunkte erwogen sowie eine Ausnahmeregelung für Bankeneinlagen. Damit bleibt Spielraum, dass diese Maßnahmen in Zukunft ergriffen werden könnten, sollte Bedarf bestehen.

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