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Europäisches Forum Alpbach: „Politiker sind bemüht“

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Die darauffolgende Rede von Bundeskanzler Faymann – auf English gehalten (!) – war zwei Nummern kleiner, aber durchaus konstruktiv in der Einordnung dessen, was im Herbst zu tun ist. Man darf gespannt sein, wie viel Gesprächsbedarf seine Ansage mit Bundeskanzlerin Merkel aufwirft, dass er für eine Banklizenz des ESM eintritt.

Allgemein gesprochen. Bei nationalen Vertretern der Politik gewann ich den Eindruck, bemüht zu sein im Verstehen der Ursachen und Benennen der Lösungswege. Doch genau in der Benennung zeigen sich frappante Schwächen. Würden die politischen Entscheider Begriffsdefinitionen wie fractional banking, Einlagensicherungsfonds oder dark pools klar definieren und somit benennen können, wären die Debatten über Lösungen wohl rascher zu bewerkstelligen. Denn im Austausch mit Bankenvertretern wurde klar, wie viel diskursive Redundanz durch ungenaue Begriffsverwendung entsteht. Bankenvertreter zeigten sich durchwegs in einer geläuterten Haltung, ohne in eine Opferrolle zu verfallen. Deren Anspruch ist derzeit, von Regulatoren klare und aufeinander abgestimmte Regulierungsvorschriften zu erhalten. Reasonable.

Eine Wohltat im Zusammenhang mit der Klarheit in der Begriffsverwendung, ist Notenbank-Gouverneur Nowotny, obwohl er 21 Jahre lang Abgeordneter zum Nationalrat war. Nachstehend Auszüge aus seinen Beiträgen als Key Note Speaker.

„Vor dem September 2007 war Liquidität kein Thema. Sie wurde als gegeben angenommen. Künftig werden Banken, Unternehmen und Volkswirtschaften mehr Liquidität halten (siehe Emerging Markets und ihren Sovereign Wealth Funds). Kurzfristig generiert ein Mehr an Liquidität einen dämpfenden Aspekt, langfristig macht es das System stabiler.“

„Banken‐ und Unternehmensfinanzierungen standen nach Lehman auf der Kippe. Ohne Notenbanken wäre ein Zusammenbruch erfolgt.“
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