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Aktualisiert am 14.02.2019 - 11:31 UhrLesedauer: 5 Minuten
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Europas Nummer eins zur aktuellen Lage Warum Anleger sich auf unruhige Finanzmärkte einstellen sollten

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Drei Szenarien für den weiteren Verlauf der Märkte

Vor dem Hintergrund dieser drei besonders schwer wiegenden Risiken hält Philippe Ithurbide drei Szenarien im laufenden und nächsten Jahr für wahrscheinlich:

Ein Anhalten der aktuellen Phase geringer Volatilität, stabilen Wachstums, schwacher Inflation und niedriger Leitzinsen ist am wenigsten wahrscheinlich. Hier sieht Ithurbide eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit von lediglich 10 Prozent.

Ebenfalls kaum zu befürchten ist eine tiefgreifende Finanzkrise, in der Zentralbanken kaum Handlungsspielraum haben und eine weltweite Rezession die Konjunktur belastet (Eintrittswahrscheinlichkeit: 15 Prozent).

Für am wahrscheinlichsten hält Ithurbide dagegen eine Phase höherer Volatilität, steigender Leitzinsen und unruhiger Finanzmärkte – mit regelmäßigen Korrekturen an den Aktienmärkten. Einem solchen Umfeld misst der Research-Chef bei Amundi eine Wahrscheinlichkeit von 75 Prozent bei.

„Auch wenn wir von einem recht moderaten Zukunftsszenario ausgehen, lässt sich eine tiefe Krise nicht völlig ausschließen. Für Anleger ist also trotzdem Vorsicht geboten“, rät Ithurbide.

Wie sich eine neue Finanzkrise vermeiden lässt:

  • Um eine neue Finanzkrise zu vermeiden, sind aus seiner Sicht mehrere Schritte entscheidend:
  • Die Zentralbanken sollten die Leitzinsen langsam und schrittweise erhöhen, um selbst wieder handlungsfähig zu werden, falls eine Stützung der Konjunktur notwendig wird.
  • Die Inflation zu steuern, ist schwierig. Die Zentralbanken sollten daher den Eindruck vermeiden, Inflation zu jedem Preis in Kauf zu nehmen.
  • QE-Programme sollte schrittweise beendet und die Bilanzen der Zentralbanken auf ein normales Niveau zurückgeschraubt werden.
  • Die Regulierung der Märkte für Kredit- und Finanzmarktderivate sollte fortgesetzt werden.
  • Die internationale Zusammenarbeit sollte fortbestehen – und protektionistische Maßnahmen von Ländern wie den USA oder China vermieden werden.

Das Fazit: Ausreichend Liquidität bereithalten

Obwohl weltweit viele Risiken für die Märkte bestehen, verläuft die globale konjunkturelle Entwicklung derzeit weitgehend solide – zweifellos ein wesentlicher Pluspunkt in der aktuellen Lage. Sämtliche Wachstumsbringer laufen gut: Trotz protektionistischer Maßnahmen bleiben die Verbraucherausgaben, die Investitionen und der Welthandel in Schwung. Die Geld- und Fiskalpolitik unterstützt weiterhin das Fortkommen der Märkte. Insbesondere die Eurozone, Japan, die USA und China sind von einem robusten Wachstum gekennzeichnet.

Doch gerade weil sich die Wirtschaft im breiten Rahmen gut entwickelt, sind die Anleger oftmals voll investiert. Im unerwarteten Krisenfall könnten daher an den Märkten sehr rasch Liquiditätsprobleme auftreten, die Kursverluste deutlich verschärfen. Amundi, in Deutschland einer der wichtigsten internationalen Anbieter, mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt 1,46 Billionen Euro (Stand: 30.06.2018), setzt deshalb verstärkt auf ausreichende Cash-Reserven, um im Fall von überraschenden, weitreichenden Marktkorrekturen zukunftsträchtige Assets zum kleinen Preis in die Portfolios buchen zu können.

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