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Europaweite Einlagensicherung EU droht „finanzwirtschaftliches Himmelfahrtskommando“

Lesedauer: 2 Minuten
Jürgen Gros ist Vorstand des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB).
Jürgen Gros ist Vorstand des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB).
„Eine gemeinschaftliche Einlagensicherung in Europa ist eine gefährliche Idee, die den Interessen der deutschen Bankkunden widerspricht. Umso wichtiger ist es, ein Durchwinken der Brüsseler Zentralisierungspläne zu verhindern“, sagte GVB-Vorstand Jürgen Gros anlässlich des aktuellen Treffens der EU-Finanzminister.

Dort steht auch die europäische Einlagensicherung auf der Tagesordnung. Der Verband appelliert an die Bundesregierung, ihre ablehnende Haltung zum Verordnungsentwurf der EU-Kommission beizubehalten.

Der GVB hält die Vorschläge zur Vergemeinschaftung der Sicherungssysteme nicht zuletzt wegen der auseinanderklaffenden Bilanzrisiken bei den europäischen Banken für falsch. So beträgt der Anteil ausfallgefährdeter Kredite laut einer EZB-Statistik in Zypern mehr als 45 Prozent, während es in Deutschland nur 2,5 Prozent sind.

Gesunde Banken müssten für Verluste geradestehen

„Damit wäre vorprogrammiert, dass bei einer EU-Einlagensicherung gesunde Banken über kurz oder lang für Verluste unsolider Banken geradestehen müssten“, so Gros. „Die ursprünglich auf Stabilität angelegte Bankenunion verkäme dann vollends zur Transferunion.“

Der GVB-Vorstand fordert daher eine rigorose Bestandsaufnahme der Bankrisiken in Europa. „Wir brauchen ein klares Bild davon, wo Gefahren lauern“, so Gros. „Vorgänge wie in Italien, wo aus dem Nichts faule Kredite in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro auftauchen, schüren die Sorgen der Sparer.

Solange keine glaubhafte Bereitschaft in den Mitgliedsländern besteht, Risiken aufzudecken und abzubauen, ist die zentrale europäische Einlagensicherung ein finanzwirtschaftliches Himmelfahrtskommando.“

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