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Europaweite Immobilienblase – nur nicht in Deutschland

Hypotheken waren günstig, Immobilien galten als ertragreiche und sichere Anlage: Vor dem Platzen der Blase in den USA 2007 gab es einen regelrechten Ansturm auf Immobilien, und nicht nur dort. Seitdem durchleben Anleger neben der Finanz- und Eurokrise auch eine Krise des Immobilienmarktes: In Irland, Spanien und Griechenland sind die Preise eingebrochen. Und die Experten der Deutschen Bank gehen laut einer aktuellen Analyse davon aus, dass sie auch weiter fallen.

Anders sieht es hingegen in Italien, Portugal und Deutschland aus. Während die Preise in den beiden südeuropäischen Ländern stagnieren, steigen die Immobilienpreise in Deutschland sogar noch.Doch die Immobilienexperten der Deutschen Bank entschärfen die durchaus naheliegende Furcht vor einer Immobilienblase. Immobilien in Deutschland seien in den vergangenen Jahren zu billig gewesen. Durch Umstrukturierungsmaßnahmen seien die Löhne gleich geblieben und die Wohnkosten zogen kaum an, obwohl Deutschland immer wettbewerbsfähiger wurde. Erst in letzter Zeit stiegen die Preise wieder, sodass sich der Markt dem durchschnittlichen Erschwinglichkeitsindex für Immobilien nähere.

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Den Index berechnet die Deutsche Bank aus den durchschnittlichen Immobilienpreisen in Relation zum durchschnittlichen Einkommen. Der langfristige Durchschnitt beträgt 100 Punkte. Im Moment liegt Deutschland mit 80 Punkten knapp über dem Allzeittief von 1989.

Spanien, Irland und Griechenland nähern sich dem Durchschnitt von der anderen Seite an: Der irische Index lag 2007 noch bei über 150 Punkten, fiel bis 2012 jedoch auf 100 zurück. Auch der spanische und griechische Index sind weiter am Fallen. Die Experten gehen davon aus, dass diese Tendenz noch vier, beziehungsweise acht, Jahre anhält.

Um die Tendenz zu errechnen, schauen sich die Banker den aktuellen Indexverlauf an und schätzen, wann er 80 Prozent des langfristigen Durchschnitts erreicht. Diese Marke hat sich seit Aufzeichnung der Daten als übliche Untergrenze herausgestellt. Für die, laut Index, überbewerteten Länder Frankreich, Niederlande und Belgien sprechen die Analysten keinen Trend aus. Hier stiege der Index einerseits stabil und stätig, andererseits gebe es juristische und regulatorische Gründe für die Preissteigerung.

Die Krise entwertet allerdings nicht nur Immobilien, sie sorgt auch für Preissteigerungen – in anderen Ländern: Da Geldanlagen als unsicher gelten, flüchten sowohl deutsche, als auch internationale Anleger in andere Investments. Besonders beliebt sind deutsche Immobilien. Die Aussicht auf stetige Mieteinnahmen in einer wahrscheinlich stabilen, wachsenden Wirtschaft ist verlockend. Dieser Trend lässt die Immobilienpreise in Deutschland steigen.

Besonders merken das Käufer von Eigentumswohnungen in Städten über 500.000 Einwohnern. Hier stiegen die Preise seit 2009 um 7,9 Prozent, während die Inflationsrate bei durchschnittlich 2,3 Prozent lag.

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