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Aktualisiert am 25.03.2020 - 17:49 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 3 Minuten
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European Long-Term Investment Funds Private Märkte für private Anleger

Benjamin Fischer, Director und Leiter strategische Kunden und Partnerschaften im deutschen iShares & Wealth Team bei BlackRock: Der Private-Equity-Markt wächst doppelt so schnell wie der globale Aktienmarkt.
Benjamin Fischer, Director und Leiter strategische Kunden und Partnerschaften im deutschen iShares & Wealth Team bei BlackRock: Der Private-Equity-Markt wächst doppelt so schnell wie der globale Aktienmarkt. | Foto: BlackRock

„Private Märkte werden erwachsen“ überschrieb die Unternehmensberatung McKinsey ihren Jahresreport 2019 zu Investments in private Märkte. Dies sind Anlagen, die nicht börsennotiert sind und damit nicht öffentlich für jedermann zugänglich. In den vergangenen beiden Dekaden sind diese Märkte kräftig gewachsen. Der Private-Equity-Markt etwa, das mit Abstand größte Segment unter den Privaten, hat McKinsey zufolge seit 2002 um das 7,5-Fache zugelegt und ist damit etwa doppelt so schnell gewachsen wie der globale Aktienmarkt.

„Diese Entwicklung spiegelt sich in der Portfolioallokation institutioneller Anleger wider, so haben beispielsweise Pensionsfonds der global sieben größten Märkte derzeit im Durchschnitt zirka 25 Prozent des Portfolios in alternativen Anlagen investiert“, sagt Benjamin Fischer, Director und Leiter strategische Kunden und Partnerschaften im deutschen iShares & Wealth Team bei BlackRock. Immer mehr institutionelle Anleger ergreifen die Chancen privatwirtschaftlicher Investitionen, denn sie gelten zunehmend als notwendig, um gut diversifiziert am globalen Wachstum teilzuhaben. „Aus der Anlagestrategie institutioneller Investoren sind sie daher nicht mehr wegzudenken, Privatanleger hingegen können bislang nur sehr eingeschränkt in diese Anlageform investieren“, so Fischer.

Neue Anlagemöglichkeit für Private-Wealth-Kunden

Hier will die EU mit einem noch relativ jungen Anlagevehikel Abhilfe schaffen. Private Anleger sollen einerseits über ein transparentes, reguliertes Instrument neue Investitions- und Diversifizierungsmöglichkeiten erhalten, andererseits sollen sich frische Kapitalquellen für die Finanzierung kleinerer Unternehmen sowie für das beträchtliche Volumen an nötigen Infrastrukturmaßnahmen in Europa öffnen. Im April 2015 hat die EU-Kommission daher mit einer Verordnung ein neues Fondsformat zugelassen: Der European Long-Term Investment Fund, kurz ELTIF, kann seit Dezember 2015 aufgelegt werden und soll nicht nur institutionellen Investoren, sondern auch Privatanlegern Zugang zu den privaten Anlagemärkten verschaffen – und zwar direkt und nicht über verschachtelte Dachfondskonstruktionen. Angesprochen ist allerdings nicht der breite Retail-Markt, sondern es geht eher um Private-Wealth- und Private-Banking-Kunden.

Idealerweise verfügen diese über ein Anlagevermögen von mindestens 500.000 Euro. Wer weniger auf der hohen Kante hat, darf maximal 10 Prozent seines Anlagevermögens in einen oder mehrere ELTIFs investieren. 100.000 Euro müssen mindestens vorhanden sein, denn die Mindestanlagesumme eines Produkts darf nicht unter 10.000 Euro liegen. Tatsächlich wählen die wenigen Anbieter, die bislang in Deutschland am Markt sind, meist eine höhere Schwelle und sprechen so Anleger mit entsprechend höheren Vermögen an.

Private Equity, Private Debt, Infrastruktur

„Formal sind ELTIFs alternative Investmentfonds (AIF) und dürfen nur von zugelassenen Verwaltern (AIFM) begeben werden. Dank des europäischen Vertriebspasses können sie in allen EU-Ländern verkauft werden“, erläutert Fischer. ELTIFs zählen zu den geschlossenen Fonds. Die Laufzeit wird vorab festgelegt, zehn Jahre sind nicht unüblich.

Die ELTIF-Regulierung gibt zudem recht genau vor, in was die langfristigen europäischen Investmentfonds investieren dürfen. Dazu zählen beispielsweise Private Equity und Private Debt (nicht börsennotierte Schuldtitel), aber auch Infrastruktur sowie Immobilien. Bei Letzterem sind allerdings nur Investitionen in sozial verantwortliche Bauprojekte wie Krankenhäuser, Pflegeheime oder Schulen erlaubt, also in anderen Worten: in soziale Infrastruktur.

BlackRock bietet Anlegern Zugang zu Private Equity

In solche langfristigen illiquiden Anlagen müssen mindestens 70 Prozent des Fondsvolumens fließen. Bis zu 30 Prozent können in liquiden Anlagen investiert werden, diese müssen jedoch den OGAW-Regeln entsprechen. „Zwar zielt die ELTIF-Regulierung darauf ab, die europäische Realwirtschaft über privates Kapital zu stärken, die Fonds können aber auch in Projekte außerhalb der EU investieren“, sagt Fischer, der seinen Kunden seit einigen Monaten einen ELTIF aus dem Hause BlackRock anbieten kann. Mit dem BlackRock Private Equity Opportunities ELTIF investiert der Asset Manager über Co-Investments in den Private-Equity-Markt.

Auch wenn es der erste ELTIF der Gesellschaft ist, Erfahrung in dem Anlagemarkt ist reichlich vorhanden: „BlackRock gehört mit einem verwalteten Vermögen von über 100 Milliarden US-Dollar und über 700 Mitarbeitern zu den größten Investmentgesellschaften für Anlagen in private Märkte“, sagt Fischer. Vor allem die vier Bereiche Immobilien, Infrastruktur, Private Equity und Private Debt deckt die Gesellschaft hier ab, bietet aber auch Portfoliolösungen im Bereich der privaten Märkte.

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