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Eventgetriebene Anlagestrategien Das junge Asien lässt andere Weltregionen alt aussehen

Feierabendverkehr in Hanoi
Feierabendverkehr in Hanoi: Vietnam gilt als Frontier-Markt mit nahezu unbegrenztem Potenzial. | Foto: Imago Images / Makrus Matzel

1. Asien steht an der Weltspitze

Jon Withaar

Asien ist eine der dynamischsten Regionen der Welt. Hier gibt es Unternehmen, die an der Spitze der technologischen Innovation stehen. Andere sind Giganten in reifenden Branchen, wieder andere expandieren rasch über ihre Heimatmärkte hinaus. Und gerade jetzt befindet sich die Region im Umbruch, ausgelöst durch einen Aufschwung nach der Pandemie, einen sprunghaften Anstieg der weltweiten Zinssätze und die Suche der Investoren nach Wirtschaftswachstum, das in den entwickelten Märkten immer seltener zu finden ist.

Zusammengenommen schaffen diese Kräfte in ganz Asien eine Fülle von Möglichkeiten für Anleger, die sich auf Unternehmensereignisse wie Fusionen und Übernahmen, Börsengänge und andere größere Maßnahmen zur Kapitalbeschaffung konzentrieren.

Natürlich ist auch Asien nicht immun gegen die Herausforderungen, denen sich die Weltwirtschaft aufgrund von Inflation, Pandemie und Ukraine-Krieg gegenübersieht. Im vergangenen Jahr hatten zwar fast alle Anlageklassen in der Region zu kämpfen, da die genannten Faktoren die Stimmung der Anleger belasteten. Doch trotz der globalen mittelfristigen Liquiditätssorgen und der Nervosität der Anleger gibt es auch viel Positives zu berichten.

Alles in allem sind es eine Reihe von lokalen Faktoren, die Asien teilweise von den Umwälzungen in der Weltwirtschaft abschirmen. China hat sich wieder geöffnet, was für einen Nachfrageschub und ein Wiederaufleben des Tourismus sorgt. Auch Japans Wirtschaft hat sich erholt und Reformen bei der Unternehmensführung beginnen Wirkung zu zeigen. Insgesamt schützt die günstige demografische Entwicklung das aufstrebende Asien vor der weltweiten Konjunkturabschwächung: Es wird nicht nur erwartet, dass eine Rezession vermieden wird, sondern der IWF prognostiziert, dass Asien bis 2024 die am schnellsten wachsende Region der Welt sein wird.

 

Trotz aller Attraktivität Asiens gibt es für Investoren hier noch viel zu entdecken – die Märkte werden bislang nur unzureichend analysiert und es wird daher nur zurückhaltend investiert, insbesondere im Vergleich zu den etablierteren Märkten in Nordamerika und Europa.

2. Perfekter Mix für agile Anleger

Vor dem Hintergrund der großen Unsicherheit im globalen Marktumfeld bleiben die Anleger in Asien vorsichtig. In der Tat haben Anlagestrategien, die sehr empfindlich auf Marktbewegungen reagieren, in der Vergangenheit bei stagnierenden oder rückläufigen Märkten enttäuscht. Die Börsengeschichte lehrt uns auch, dass die Phase turbulenter Märkte wahrscheinlich anhalten wird, da die spekulativen Exzesse (von mehr als einem Jahrzehnt der Investitionen in einem Umfeld von nahezu Nullzinsen) mit höherer Inflation, Deglobalisierung und langsamerem Wirtschaftswachstum kollidieren.

Ein solches Umfeld ist normalerweise mit einer langen Periode stagnierender Renditen an den Aktien- und Anleihemärkten und einem höheren Maß an finanzieller Belastung für Unternehmen und Haushalte verbunden. Kurzum: Eine Rückkehr zu steigenden Börsen scheint in absehbarer Zukunft unwahrscheinlich. Das bedeutet indes nicht, dass es an Anlagemöglichkeiten mangeln wird – erforderlich ist ein nuancierterer Ansatz.

Im skizzierten Umfeld sollten Anleger eine marktneutrale Strategie in Betracht ziehen. Sie konzentriert sich auf Überrenditen, die nicht von der Marktrichtung abhängen, sondern von der Unternehmenstätigkeit und regionalen Wirtschaftsreformen angetrieben werden. Anleger sollten daher nach Strategien suchen, die sich eine starke regionale Entwicklung zunutze machen, ohne zu stark makroökonomischen Dynamiken ausgesetzt zu sein. Asien bietet Anlegern, die ihr Kapital auf diese Weise investieren wollen, einen perfekten Mix aus Wachstum, Reformen und daraus resultierenden Chancen.

Der Markt reicht von Japan, immer noch eines der reichsten und am weitesten entwickelten Länder der Welt, über Vietnam, einem Frontier-Markt mit nahezu unbegrenztem Potenzial, Thailand mit seiner äußerst stabilen Währung bis zum Chip-Kraftprotz Taiwan. Nicht zu vergessen die beiden globalen Giganten China und Indien sowie das rohstoffreiche Australien.

 

Die Vielfalt der unternehmerischen Aktivitäten in Asien ist enorm. Fusionen und Übernahmen, Umstrukturierungen und Veräußerungen von Vermögenswerten, Börsengänge, Kapitalerhöhungen und Rückkäufe bieten Anlegern, die unabhängig von globalen Marktbewegungen risikokontrolliert von regionalen strukturellen Veränderungen profitieren wollen, eine Reihe attraktiver Möglichkeiten. 

3. Drei Kategorien von Anlagechancen

Im Rahmen der Strategie des Pictet Total Return-Lotus Fund unterteilen wir Unternehmensereignisse und Sondersituationen in drei Kategorien.

  • Die erste ist eine Reihe von definierten Katalysatoren. Hier ist das auslösende Ereignis beziehungsweise der Katalysator bekannt, aber der Markt hat ihm noch keinen Wert beigemessen. Je weniger liquide oder analysiert der Markt ist – wie dies in weiten Teilen Asiens der Fall ist –, desto länger und ineffizienter kann dieser Preisfindungsprozess sein, was Chancen für schnell agierende und gut informierte Anleger eröffnet. Zu diesen definierten Katalysatoren gehören alle Transaktionen auf den Aktienmärkten, wie Börsengänge, Blocktrades oder Sekundäraktienemissionen. Regulatorische Entwicklungen können ebenfalls tiefgreifende Veränderungen in den Aussichten eines Unternehmens auslösen, ebenso wie Sondersituationen wie Doppelnotierungen, Umstrukturierungen oder Spin-offs. Auch die Neugewichtung von Indizes stellt eine Anlagemöglichkeit dar – Aktien, die aus dem Index ausscheiden, werden von indexnachbildenden Fonds und traditionellen Long-only-Anlegern verkauft, während diejenigen, die neu hinzukommen, gekauft werden. Die Vielfalt und geografische Streuung dieser katalytischen Ereignisse und die Tatsache, dass sie häufig auf verschiedenen Märkten auftreten, machen sie zu einer diversifizierten Quelle für Überschussrenditen.
  • Die zweite Kategorie von Unternehmensereignissen sind Fusionen und Übernahmen (M&A), die konsistente, unkorrelierte Erträge mit geringer Volatilität liefern.
  • Schließlich gibt es noch die so genannten „Pre-Events“. Dabei handelt es sich um volatilere Quellen von Überrenditen, da sie die Vorwegnahme bedeutender Unternehmensereignisse durch genaue Analyse und Vertrautheit mit Sektoren und Märkten voraussetzen. Das Risiko für ein Portfolio wird hier jedoch durch ein systematisches Risikomanagement und einen disziplinierten Ansatz bei der Positionsgröße sowie durch gleichzeitige Investitionen in die beiden vorherigen Kategorien von Unternehmensereignissen gemindert.

Die Kombination der drei Ansätze für Unternehmensereignisse und Sondersituationen kann zyklische Chancen bieten.

4. Asiens Märkte vor starkem Wachstum

Die Vielfalt der Volkswirtschaften und die Möglichkeiten, die sich in der Region bieten, können kaum hoch genug eingeschätzt werden. Asien dürfte auch in den kommenden Jahren der globale Wachstumsmotor sein. Die Ökonomen von Pictet Asset Management prognostizieren für die kommenden fünf Jahre eine inflationsbereinigte jährliche Wachstumsrate von 5 Prozent für Asien ohne Japan, verglichen mit nur 1,2 Prozent für den Rest der Welt (siehe Grafik 1).

Grafik 1: Kraftzentrum Fernost (reales BIP-Wachstum in Prozent)

Quelle: Refinitiv, CEIC, Pictet Asset Management Prognosen ab 2023. Die Daten beziehen sich auf den Zeitraum 31.12.2009 – 10.05.2023.

Japan gehört zu den am weitesten entwickelten Volkswirtschaften der Welt und hat eine 30-jährige Aktienbaisse hinter sich gelassen, auch dank jahrelanger Reformen der Unternehmensführung.  Südkorea, selbst ein Markt mit hohen Kursabschlägen, hat von Japans Erfolg gelernt und ist dabei, seinen eigenen Governance-Kodex einzuführen. Initiativen, die von der Basis ausgehen (Grassroot), lange verpönt in Korea, beginnen sich ebenfalls durchzusetzen.

Hongkong, das unter den strengen Covid-19-Regeln und den anhaltenden geopolitischen Bedenken leidet, hat in jüngster Zeit seine grenzüberschreitenden Stock-Connect-Programme (Handel von Wertpapieren aus Festland-China in Hongkong) erheblich ausgeweitet. Hongkongs Bedeutung als Investitionskanal nach und aus China wurde dadurch noch größer.

Südostasien, das stark von der Suche nach billigen Produktionsstandorten profitiert, verzeichnete trotz des makroökonomischen Umfelds einen sprunghaften Anstieg der ausländischen Direktinvestitionen in der Region. Infolgedessen erreichten die regionalen M&A-Investitionen im Jahr 2022 ein Allzeithoch.

Im rohstoffreichen Australien ziehen Ressourcen, die für die Energiewende von entscheidender Bedeutung sind – Lithium, Nickel, Kupfer, Gas – erhebliche Investitionen an. Infolge des wiedererwachten Interesses an der Exploration werden viele neue Funde gemacht.

Und Indien, das mittlerweile die größte Bevölkerung der Welt beherbergt, könnte endlich sein Versprechen einlösen. Dank der umfassenden regulatorischen Reformen, die nach dem Börsenskandal um die Adani-Gruppe durchgeführt wurden, profitieren die Investoren nun von einem zunehmend transparenten und effizienten Markt.

Diese einzigartigen, strukturellen Faktoren in der Region lassen immer wieder Unternehmen zu attraktiven Investments werden, unabhängig davon, in welche Richtung sich die Märkte entwickeln.

5. Veränderungen sind im Gange, Chancen gibt es reichlich

Die Region passt sich nicht nur an die globale makroökonomische Unsicherheit an, sondern entwickelt sich auch aus sich heraus.

So führen beispielsweise die Wiedereröffnung Chinas nach der Pandemie und die Lockerung verschiedener Vorschriften bereits zu einer Wiederbelebung der Wirtschaftstätigkeit. Kapitalmarktreformen ermöglichen einen noch nie dagewesenen Zugang zum chinesischen Markt, während Peking weiterhin die Konsolidierung und Rationalisierung in Sektoren wie Stahl, Transport, erneuerbare Energien und Versorgungsunternehmen fördert. Gleichzeitig bieten die Turbulenzen im Immobiliensektor des Landes erhebliche Möglichkeiten für Umstrukturierungen, wie dies auch in früheren Zyklen der Fall war.

 

In Japan haben die jüngsten Reformen zur Modernisierung des Corporate-Governance-Kodex zu einer Vielzahl neuer Investitionsmöglichkeiten geführt. Diese Änderungen haben erfolgreich dazu beigetragen, die Beteiligung der Aktionäre zu verbessern, die Eigenkapitalrendite der Unternehmen zu erhöhen, die Rationalisierung ineffizienter Kreuzbeteiligungen zu fördern und die Aktionärsrenditen zu verbessern.

Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen zeigt sich in rekordverdächtig hohen Aktienrückkäufen, üppigen Dividenden und einer Zunahme von Vorschlägen aktivistischer Investoren. Dies hat wiederum Investitionsmöglichkeiten geschaffen, die auf der Auflösung von Überkreuzbeteiligungen, auf Indexanpassungen und Maßnahmen zur Kapitalrückführung an die Aktionäre beruhen – um nur einige Beispiele zu nennen.

In Japan ist das erst der Anfang. Japanische Aktiengesellschaften haben innerhalb der Gruppe der Industrieländer die niedrigsten Kurs-Gewinn-Verhältnisse und auch die geringste Verschuldung – beides Faktoren, die wahrscheinlich einen M&A-Boom auslösen werden. Weitere Impulse von kapitalkräftigen Private-Equity-Fonds dürften diese Entwicklung fördern. Japan ist auch das einzige Industrieland, das noch sehr niedrige Zinssätze hat, was eine günstige Finanzierung von Fusionen und Übernahmen ermöglicht.

Und dann ist da noch Südostasien. Wir gehen davon aus, dass Südostasien im nächsten Jahrzehnt der Wachstumsmotor der Welt sein wird und die USA, Europa und sogar China ablösen wird. Der Wert der Fusionen und Übernahmen in der Region erreichte 2022 ein Rekordhoch und wird voraussichtlich auch 2023 auf hohem Niveau bleiben.

Der Anteil der Fusionen und Übernahmen in ganz Asien am weltweiten M&A-Volumen stieg von 2 Prozent im Jahr 1998 auf 22 Prozent im Jahr 2022 (siehe Grafik 2), was Asien zur idealen Region für eine eventgetriebene Strategie macht.

Grafik 2: M&A-Boom – Anteil von Asien am weltweiten M&A-Volumen (in Prozent, bewertet in US-Dollar)

Quelle: Bloomberg, Pictet Asset Management. Daten für den Zeitraum 31.12.1997 – 31.12.2022.

In der Tat macht eine Vielzahl von Faktoren Asien zu einem hervorragenden Jagdrevier für Investoren, die sich auf Unternehmens-Events konzentrieren. Starke und wachsende Volkswirtschaften führen zu starken und wachsenden Unternehmen, die kapitalhungrig sind und durch Fusionen und Übernahmen expandieren wollen. Gleichzeitig bedeuten regulatorische und makroökonomische Umwälzungen, dass der insgesamt positive Trend von erheblichen Turbulenzen geprägt ist.

Viele Anleger misstrauen dieser Art von Ungewissheit – aber wenn man es vermeidet, makroökonomische und währungsbezogene Wetten einzugehen, und wenn man detaillierte Unternehmensanalysen durchführt und das Risiko genau kontrolliert, kann eine marktneutrale, eventgetriebene Strategie, wie sie im Pictet Total Return-Lotus Fund zum Tragen kommt, in diesem Umfeld stabile und attraktive Renditen erzielen.

6. Welche Strategie hinter dem Pictet Total Return-Lotus Fund steht

Um die wachsenden Chancen für Unternehmen in Asien zu nutzen, ist es für Portfoliomanager – etwa für das Team des Pictet Total Return-Lotus Fund – unerlässlich, über lokale Kenntnisse und Präsenz zu verfügen. Anders als in den USA oder, in geringerem Maße, in Europa ist Asien ein Mosaik aus Regulierungs- und Währungssystemen, Sprachen und Kulturen. Jeder Markt hat seine eigenen Regeln, die durch unterschiedliche Rechtssysteme gestützt werden. Kulturelle Unterschiede gibt es im Überfluss – ungeschriebene Regeln des Geschäftsgebarens können über Erfolg oder Misserfolg von Geschäften entscheiden.

Aber es ist nicht nur wichtig, die asiatischen Märkte zu verstehen. Mit der zunehmenden Bedeutung Asiens für die Weltwirtschaft werden auch Unternehmen außerhalb der Region immer enger mit den Geschicken der Region verbunden. Asien zu verstehen hilft, ein Verständnis für diese Unternehmen zu entwickeln, und macht sie auch zu Investitionsmöglichkeiten.

Die Komplexität der Region erfordert auch ein sorgfältiges Risikomanagement, insbesondere in der heutigen Welt, in der die geopolitischen Spannungen hoch sind. Die breite Streuung der Währungen macht es wichtig, das Wechselkursrisiko bei Geschäften abzusichern. Auch wenn makroökonomische Kräfte das unternehmerische Handeln begünstigen können, können sie das Streben nach unternehmensspezifischen Renditen beeinträchtigen und müssen daher abgesichert werden.

Das Team des Pictet Total Return-Lotus Fund, das seinen Standort in Singapur hat und Pictet-Ressourcen in Japan, Hongkong und Festlandchina nutzt, profitiert von mehr als 40 Jahren kombinierter Anlageerfahrung und einer achtjährigen Erfolgsbilanz in der Region, indem es sich auf die Renditequellen im gesamten Spektrum der Unternehmensmaßnahmen konzentriert und die Risikoquellen genau überwacht. Die Strategie des Pictet Total Return-Lotus Fund ist nach wie vor hervorragend positioniert, um Renditen aus der dynamischen und expandierenden asiatischen Investmentlandschaft zu ziehen.

Weitere Informationen zum Pictet TR – Lotus finden Sie hier.

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