Die anhaltende Nachfrage institutioneller und privater Anleger nach Exchange Traded Funds (ETFs) ist wenig überraschend, werden die Produkte doch mit zahlreichen positiven Eigenschaften in Verbindung gebracht. Dazu zählen eine breite Streuung, Transparenz, niedrige Kosten durch geringe Managementgebühren sowie Flexibilität durch die ständige Handelbarkeit. Auch die Zürcher Kantonalbank Österreich integriert ETFs in ihre Vermögensverwaltung.

Aus unserer Sicht handelt es sich bei ETFs um eine kostengünstige und sinnvolle Ergänzung des Marktes, durch die wir insbesondere sehr effiziente Anklageklassen gut abdecken können. Der ETF-Anteil ist in den letzten Jahren angestiegen und macht mittlerweile gut ein Fünftel des von uns verwalteten Vermögens aus. Auch wenn wir weiterhin aktives Management bevorzugen, erweitern passive Produkte unseren Handlungsspielraum.

Vier Fallen, in die Anleger nicht tappen sollten

Christian Nemeth, Investmentchef der Zuercher Kantonalbank Oesterreich

Ich mahne Privatinvestoren jedoch zur Vorsicht. Eine 2016 durchgeführte Studie, über die unter dem Titel „Abusing ETFs“ im Review of Finance berichtet wurde, hat die Performance von Kunden eines deutschen Online-Brokers analysiert. Fast 7.000 Depots wurden ausgewertet und daraufhin untersucht ob der Einsatz von ETFs einen positiven Effekt auf das Anlageergebnis hat.

Das Ergebnis war ernüchternd: Mit den ETFs erzielten die Anleger deutlich schlechtere Resultate als mit ihren übrigen Wertpapieren. Der Performanceunterschied lag bei 1,16 Prozent pro Jahr und war darüber hinaus auch statistisch signifikant. Die vordergründig positiven Eigenschaften der Produkte wurden von den Investoren durch einen falschen Einsatz und eine schlechte Auswahl mehr als wettgemacht.