Exchange Traded Funds „In diese 4 Fallen sollten ETF-Anleger niemals tappen“
Kosten-Falle
Zwei der Hauptargumente für Investments in ETFs sind die beworbene Transparenz der Kostenstruktur und die vermeintlich viel niedrigeren Kosten im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds. Ich empfehle jedoch, gerade hier genauer hinzusehen, denn der in der Aktiv-Passiv-Frage häufig angestrengte Kostenvergleich hinkt.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Grund dafür ist, dass die ETF-Handelskosten, die dem Anleger bei einem Kauf oder Verkauf direkt verrechnet werden, auch Kostenelemente beinhalten, die bei einem klassischen Fonds intern anfallen. Wenn nun die Total Expense Ratio (TER) eines ETF mit einem klassischen Fonds verglichen wird, kommt es zu systematischen Verzerrungen, die für den Endverbraucher nicht immer gleich erkennbar sind.
Diese können sich in Folge summieren und negativ auf die Performance durchschlagen: Anleger haben dann sprichwörtlich die Katze im Sack gekauft. Der ETF ist dann zwar noch immer günstiger als so mancher aktive Fonds, aber der Preisvorteil schrumpft.
Die anhaltende Nachfrage institutioneller und privater Anleger nach Exchange Traded Funds (ETFs) ist wenig überraschend, werden die Produkte doch mit zahlreichen positiven Eigenschaften in Verbindung gebracht. Dazu zählen eine breite Streuung, Transparenz, niedrige Kosten durch geringe Managementgebühren sowie Flexibilität durch die ständige Handelbarkeit. Auch die Zürcher Kantonalbank Österreich integriert ETFs in ihre Vermögensverwaltung.
Aus unserer Sicht handelt es sich bei ETFs um eine kostengünstige und sinnvolle Ergänzung des Marktes, durch die wir insbesondere sehr effiziente Anklageklassen gut abdecken können. Der ETF-Anteil ist in den letzten Jahren angestiegen und macht mittlerweile gut ein Fünftel des von uns verwalteten Vermögens aus. Auch wenn wir weiterhin aktives Management bevorzugen, erweitern passive Produkte unseren Handlungsspielraum.
Vier Fallen, in die Anleger nicht tappen sollten
Ich mahne Privatinvestoren jedoch zur Vorsicht. Eine 2016 durchgeführte Studie, über die unter dem Titel „Abusing ETFs“ im Review of Finance berichtet wurde, hat die Performance von Kunden eines deutschen Online-Brokers analysiert. Fast 7.000 Depots wurden ausgewertet und daraufhin untersucht ob der Einsatz von ETFs einen positiven Effekt auf das Anlageergebnis hat.
Das Ergebnis war ernüchternd: Mit den ETFs erzielten die Anleger deutlich schlechtere Resultate als mit ihren übrigen Wertpapieren. Der Performanceunterschied lag bei 1,16 Prozent pro Jahr und war darüber hinaus auch statistisch signifikant. Die vordergründig positiven Eigenschaften der Produkte wurden von den Investoren durch einen falschen Einsatz und eine schlechte Auswahl mehr als wettgemacht.