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Exklusiv: Graham Clapp zum Start seines Ucits-Fonds

in FondsLesedauer: 6 Minuten
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Clapp: Ende 2007. Wer Fidelity verlässt, muss die Aktien des Unternehmens zurückgeben. Ich saß also auf einem Haufen Geld. Ich musste Anlageentscheidungen treffen. Die treffe ich lieber selber, als mein Kapital jemandem anzuvertrauen. Also entschied ich, Pensato zu gründen.

DAS INVESTMENT.com: Es heißt, Ihre Frau sei zuhause Finanzminister.

Clapp: Ja, das habe ich mal gesagt. Ein Spaß. Sie stammt aus Irland, deshalb war es steuerlich interessant, die Fidelity-Beteiligungen auf ihren Namen zu führen. Mein Pensato-Kapital läuft auch unter ihrem Namen. Investmententscheidungen trifft sie aber nicht.

DAS INVESTMENT.com: Nun sind Sie für einen Long-Short-Fonds verantwortlich. Bei Fidelity haben Sie lediglich auf steigende Kurse setzen können.

Clapp: Ich habe mich gefragt, was mir als Investor am besten gefällt. Ich möchte mein Kapital und das der Investoren erhalten und weniger vom Markt abhängig sein. Der Pensato-Fonds ist daher auch eher ein Absolute-Return-Fonds. Ich wusste ja damals, dass schwierige Zeiten drohen, besonders 2007 und 2008, und ich bin deshalb mit der Entscheidung sehr zufrieden. Darüber hinaus ist es eine große Herausforderung. Also genau das, was ich wollte.

DAS INVESTMENT.com: Auf fallende Kurse zu setzen ist deutlich schwieriger als nur nach oben hin mitzuspielen.

Clapp: Das ist vollkommen richtig. Es verlangt mehr Disziplin. Man braucht eine etwas andere Mentalität, wenn man auf fallende Kurse setzt. Die meisten Menschen sind Optimisten. Unsere Short-Positionen sind jedoch nur eine Versicherung. So lange die Long-Positionen stärker steigen, bin ich glücklich, obwohl mich das Shorten Geld kostet. Das ist der Gedanke hinter absoluten Erträgen. Denn im langfristigen Durchschnitt steigen Aktienkurse.

Doch 2008 mit Long-Short begonnen zu haben, war eine gute Wahl. In einem normalen Börsenjahr und erst recht 2009 zahlt man jedoch drauf. Die Long-Positionen haben 2009 über 50 Prozent gebracht. Short hat verloren und wir hatten Cash. 17 Prozent in dem Jahr sind daher sehr gut. Zumal wir 2008 kaum Geld verloren haben.

Das ist unser Ansatz, und das müssen Investoren wissen. Man kann nicht beide Seiten haben, einen vollen Aufschwung in guten und keine Verluste in schlechten Jahren. Wir fliegen nicht hoch, aber wir stürzen auch nicht ab.

DAS INVESTMENT.com: Verändern die vergangenen Jahre und die Krise das Verhalten von Investoren?

Clapp: Vereinzelt sicher. Wichtig ist aber, dass sie wissen, was wir machen und wie wir es machen. Wir liefern bei Pensato einen absoluten Ertrag, möglichst zweistellig, bei einer überschaubaren Volatilität.

DAS INVESTMENT.com: Welche Vorteile hat es für Sie, keine Milliardenbeträge mehr platzieren zu müssen?

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