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Exoten-Fonds-Porträt Fast Emerging Markets Fund Schiedsrichter der Exoten

Nick Price managt bei Fidelity Emerging-Markets-Fonds, unter anderem den Fast Emerging Markets Fund
Nick Price managt bei Fidelity Emerging-Markets-Fonds, unter anderem den Fast Emerging Markets Fund
„Denkt man an die Emerging Markets, denkt man automatisch an politische Risiken“, sagt Nick Price, Fondsmanager des Absolute-Return-Fonds Fast Emerging Markets (WKN: A1J L2H). Zwar sei das historisch betrachtet richtig. Es gelte aber nicht für die vergangenen fünf Jahre, in denen eher die Industrieländer wegen ihrer hohen Verschuldung risikoreich daherkamen. „Stattdessen besteht das größte Risiko der Schwellenländer im Wettbewerb“, so Price.

Die enormen Investitionssummen der vergangenen Jahre haben die Konkurrenz der Emerging Markets untereinander angeheizt. „Als Investor muss man nun viel Zeit darauf verwenden, diejenigen Unternehmen mit einem nachhaltigen Wettbewerbsvorteil herauszufiltern“, so der Fondsmanager. Diejenigen also, die anständige Dividenden und kräftige Kursgewinne bieten. Auf der Suche nach geeigneten Kandidaten findet Nick Price aber auch schwächelnde Firmen – und damit Anwärter für die Short-Seite des Portfolios.

Denn der Investmentansatz des Fast Emerging Markets Fonds – „Fast“ steht für Fidelity Active Strategie – erlaubt, dass Price mit maximal 135 Prozent des Fondsvermögens auf steigende Kurse wetten, also long gehen darf. Bis zu 30 Prozent sind dagegen Short-Investments. „Die Short- Obergrenze lag bei unseren ersten Fast Fonds anfangs bei 15 Prozent. 2007 haben wir sie auf 30 Prozent erhöht, weil wir merkten, dass wir sehr viele Short-Ideen haben“, so der Fidelity-Manager.

Die durchschnittliche Quote des Fast Emerging Markets Funds liegt bei 24 Prozent. „Am wichtigsten ist aber, dass ein Fondsmanager nicht gezwungen ist, short zu gehen. Mit diesem Werkzeug muss man pragmatisch umgehen.“ Beispiel China. Eine seiner größten Positionen im Portfolio ist Baidu.

Nach dem China-Ausstieg von Google ist das Unternehmen die größte Suchmaschine Chinas. „Ihr Marktanteil von über 80 Prozent dürfte nur schwer angreifbar sein“, erläutert Price. Da der chinesische Markt für Online-Werbung noch in den Kinderschuhen steckt, dürfte die Aktie langfristig vom Wachstum des Internets in China profitieren.

Ruhiges Händchen

Andererseits würden Teile der chinesischen Volkswirtschaft aber unter Überkapazitäten leiden. Besonders betroffen seien die Finanzbranche und die Industrie. „Hier gibt es viele Unternehmen, deren Geschäftsaussichten sich kontinuierlich verschlechtern – das bietet gute Möglichkeiten für Short-Investments.“

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Dass Investorengelder teilweise schnell in die Emerging Markets hineinund wieder hinausfließen, stört Price nicht. „Sollte die lockere Geldpolitik der Industrieländer zunehmend deren Währungen schwächen, könnten künftig Gelder auch von den entwickelten Ländern in die Emerging Markets strömen“, so der Fondsmanager.

Es werde immer wieder Ereignisse geben, in deren Folge Anleger ihr Geld in den eigenen Markt zurückholen. „Das führt kurzfristig zu erhöhter Volatilität. Für mich sind das großartige Einstiegsmöglichkeiten zu häufig sehr attraktiven Bewertungen“, so Price. Ganz pragmatisch.

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