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Exoten-Fonds-Porträt: Schroder ISF Frontier Markets Equity Mit BBC und GCC zum Erfolg

Rami Sidani befüllt den Schroder ISF Frontier Markets Equity mit Aktien
Rami Sidani befüllt den Schroder ISF Frontier Markets Equity mit Aktien
„Wir kaufen die BBC aus Afrika“, sagt Rami Sidani. Nur meint er damit mitnichten einen Ableger des britischen Rundfunk-Konglomerats. Vielmehr geht es um eine Wundertüte, mit der ein Aktionär Gewinne in Afrika einfahren kann: Banken, Brauereien und Zement (englisch: Cement).

„Banken sind quasi ein Hebel-Investment auf das Wirtschaftswachstum“, erklärt Sidani. Und das soll ja in Afrika nicht gerade mau aussehen. Südlich der Sahara soll es im Durchschnitt zwischen 5 und 6 Prozent in den kommenden Jahren liegen, schätzt der Internationale Währungsfonds.

An Brauereien fasziniert Sidani, dass sie am besten mit der demografischen Entwicklung und der Kaufkraft mitzögen. Getreu dem Motto: Wer Geld hat, geht auch Bier trinken. Und Zement ist für Sidani ein Hebel-Investment auf so ziemlich jede Entwicklung einer Region.

Und Entwicklung ist definitiv einer der wichtigsten Punkte in Sidanis Arbeitswelt. Er managt zusammen mit dem Chef für Schwellenländeraktien, Allan Conway, den Schroder ISF Frontier Markets Equity – einen Aktienfonds der britischen Fondsgesellschaft Schroders, der sich die Schwellenländer von morgen vornimmt. Sidani ordnet die Länder so ein: „Frontier Markets sind wie Schwellenländer vor 15 bis 20 Jahren.“ Wenn es also dort keine Entwicklung gibt, wo dann?

Bis Frühling 2012 hing der Fonds recht stark am Vergleichsindex MSCI Frontier Markets. Doch dann löste er sich und hängte ihn in drei Jahren um über 30 Prozentpunkte ab. Ein Grund für diese Leistung ist nicht das afrikanische BBC, sondern das vorderasiatische GCC, das Gulf Cooperation Council, die Golfstaaten.

Sidani hatte zuletzt das schwache Kuwait untergewichtet und den deutlich besser laufenden Aktienmarkt der Vereinigten Arabischen Emirate höhergefahren. Letztere hätten davon profitiert, dass ihr Wirtschaft breiter aufgestellt ist als etwa die von Kuwait. Das sei angesichts der aktuell schwachen Rohstoffpreise zum Tragen gekommen. Sidani selbst hat übrigens einen guten Blick auf die Region, er sitzt in Dubai.

Vor dem Kaufen Länder prüfen


Es ist eine wichtige Stärke des Schroders-Fonds, dass er nicht einfach nur aus nach Stockpicker-Manier gefundenen Aktien besteht. Viel Arbeit liegt darin, die richtigen Länder zum Investieren auszuwählen. Hier mischt der erfahrene Schwellenländer-Spezialist Allan Conway mit. Gerade in Frontier-Märkten ist so eine Länder-Lupe unverzichtbar. Sie sind häufig politisch nicht sonderlich stabil, und die Unternehmen hängen stark an der heimischen Wirtschaft.

Global aufgestellte Giganten, denen die lokale Politik herzlich egal sein kann, gibt es nicht. Diese schon aus Risikogründen nötige Länderauswahl soll zugleich für die Hälfte der Outperformance sorgen. 30 Prozent der Fondspositionen sind aktuell gar nicht im Index enthalten.

Die vorgegebene Länderstruktur füllt Rami Sidani schließlich mit den aussichtsreichsten Empfehlungen seiner Aktienanalysten aus. Das ist dann wieder gute, altmodische, fundamentale Bottom-up-Aktienanalyse.


Schroder ISF Frontier Markets Equity

Einsteigen: Anleger, die Länder mit wirtschaftlichem Aufholbedarf in umsichtig gemanagter Form wollen.

Umsteigen: Aus Bric-Fonds, die mittlerweile ein wenig ausgelutscht wirken. Und aus Index-orientierten Frontier-Markt-Anlagen.

Besonderheit: Bewegt sich unabhängig von etablierten Aktienmärkten, weil Großanleger mit Risiko-an-und-aus-Modellen noch nicht da sind



WKN: A1C9QA

Auflegung: 15. Dez. 2010

Fondsvolumen: 250 Mio. Euro

Top 5 Länder:
Vereinigte Arabische Emirate: 20,2%
Katar: 17,2%
Kuwait: 14,3%
Nigeria: 10,1%
Saudi-Arabien: 9,1%


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