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Exoten-Fondsporträt Comgest Growth India Der Indien-Express

Wojciech Stanislawski, Fondsmanager des Comgest Growth India. Foto: Comgest
Wojciech Stanislawski, Fondsmanager des Comgest Growth India. Foto: Comgest
Als im Sommer 2015 der chinesische Aktienmarkt einbrach, zog das einen Großteil der Emerging Markets in Mitleidenschaft. Die Aktienkurse gingen in den Keller, Investoren zogen sich radikal zurück, und Privatanleger verloren ihre Altersvorsorge.

Mit der kalten Jahreszeit setzte eine langsame Erholung ein. Allerdings fällt diese für die Länder recht unterschiedlich aus. So zeigen aktuelle Prognosen, dass das Wirtschaftswachstum im lange Zeit von zweistelligen Raten verwöhnten China weiter rückläufig bleibt. Für 2016 erwarten Experten ein Bruttoinlandsprodukt von lediglich 6,3 Prozent. Ebenfalls steil nach unten gehen die Kurven von Ländern wie Brasilien oder Russland.

Der Aufwärtstrend von Indien scheint indes anzuhalten. Für das mit knapp 1,3 Milliarden Einwohnern nach China bevölkerungsstärkste Land der Welt lautet die Weltbank-Prognose auf 7,5 Prozent.

Qualitätsaktien gesucht

Dass Indien ein Land mit Zukunft ist, hat die französische Fondsgesellschaft Comgest schon 2005 mit der Auflegung eines eigenen Länderfonds honoriert. Mit seinem Team sucht Fondsmanager Wojciech Stanislawski für den Comges Growth India nach Wachstumsaktien hoher Qualität. Denn auch wenn in dem politisch stark zerklüfteten Land radikale Reformen schwierig sind, so machen sich Comgest zufolge kleinere politische Fortschritte wie ein angehobener Mindestpreis für Agrarprodukte, ein neues Gesetz zu Bergbaulizenzen oder reduzierte Kraftstoff-Subventionen bereits bemerkbar. Zudem versprechen die wachsende indische Mittelschicht und steigende Konsumfreude eine höhere Binnennachfrage.

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Sein Augenmerk richtet Stanislawski vor allem auf Firmen mit einer Marktkapitalisierung von mindestens 500 Millionen US-Dollar, geringem Verschuldungsgrad, gesunder Bilanz, gutem Management und dominanter Marktstellung. Ins Portfolio kommen ausschließlich Unternehmen mit langfristigem Wachstumspotenzial und stabilen Gewinnen – das jährliche Wachstum des Gewinns pro Aktie soll mindestens 10 Prozent betragen.

Ein Beispiel für diese Anlagepolitik ist der Datendienstleister Bharti Infratel. Das Unternehmen verfügt landesweit über eine hohe Dichte an Sendemasten und hat deshalb einen erheblichen Vorteil beim Frequenzausbau und der 4G-Einführung. Entsprechend entfallen auf Bharti bereits 21 Prozent des indischen Mobilfunkumsatzes – mit Trend nach oben.

Top-Wert Maruti Suzuki


Ein weiterer Titel auf Stanislawskis Stockpicker-Liste: Maruti Suzuki – eine der Top-Positionen im Fonds. Dank einigen neuen kleinen Benzinern konnte der Automobilhersteller seinen Absatz im Branchenvergleich verdoppeln, die Gewinnmarge mit 16 Prozent auf das höchste Niveau der Firmengeschichte heben und den Marktanteil um 8 Prozentpunkte auf 47 Prozent ausbauen.

Neu im Fonds ist zudem Indiens größter Maschinenbauer Larsen & Toubro. Die Firma profitiert vor allem von den aktuellen Infrastruktur-Investitionen der Regierung. Nicht mehr dabei ist der Hafenbetreiber Gujarat Pipavav Port. Stanislawski: „Nachdem sich der Kurs innerhalb eines Jahres mehr als vervierfacht hat, ist uns die Aktie zu teuer geworden.“

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