Exoten-Porträt: Sparinvest EM Corporate Value Bonds Das sind die Geheimnisse des dänischen Rezepts
Lars Purlund ist Leiter des Value-Bond-Teams bei Sparinvest
„Zwei Geheimnisse haben wir“, sagt Lars Purlund, neuer Leiter des Value-Bond-Teams von Sparinvest. Zum einen spiele das niedrige Ausfallrisiko eine wichtige Rolle, zum anderen verlassen sich die Dänen nicht auf die Urteile der Rating- Agenturen. „In den vergangenen Jahren gab es in den Schwellenländern zwar große Fortschritte. Es ist jedoch naiv zu glauben, dass Emerging-Markets-Anleihen das gleiche Maß an Sicherheit bieten wie Anleihen aus den Industrieländern“, so Purlund weiter.
Waches Auge auf Russland
Probleme gebe es vor allem mit Korruption, Intransparenz und Betrugsversuchen. Aber auch auf politische Risiken hat Purlunds Team, das aus sechs Mitgliedern besteht, ein waches Auge. So schaut es derzeit genau auf die aktuelle Lage in Russland. Dass diese umsichtige Strategie Früchte trägt, zeigen die Zahlen. Im Jahr 2013 betrug die Ausfallrate der Anleihen im Fonds lediglich 1,3 Prozent. Das allgemeine Ausfallrisiko bei Unternehmensanleihen aus Schwellenländern lag indes bei 3,1 Prozent.
„In unserem Portfolio stecken Anleihen mit Qualität“, so Purlund weiter. „Wir suchen Unternehmen, die für Kredite zwar hohe Zinsen zahlen, jedoch nicht insolvenzgefährdet sind und zudem ihre Schulden begleichen können.“ Je höher nämlich die Schuldendeckung, desto größer der Kapitalschutz. Purlund: „Emittenten, die im Verhältnis zu Einnahmen und Vermögen bereits hohe Schulden haben, sehen wir als Risiko.“
Zudem halten er und seine Kollegen die Augen nach Unternehmen offen, die ein niedriges Kurs-Buchwert-Verhältnis haben und deshalb als unterbewertet gelten. Um das Risiko zu senken, mischt er schließlich noch Anleihen mit hoher Bonität bei.
Bei dieser Suche wird das Sparinvest-Team oft bei kleineren Unternehmen fündig, die deutlich kreditwürdiger sind als die Länder, aus denen sie kommen. Da Rating-Agenturen den Verschuldungsgrad nicht mit einbeziehen, interessiert sich Purlund nicht für ihr Urteil. Deshalb spielt es für ihn auch keine Rolle, dass weniger als 20 Prozent der im Fonds gehaltenen Anleihen mit den sehr guten Rating-Noten AAA bis A versehen sind.
Der Zahlentest
Für eine gründliche Bottom-up-Analyse teilen sich die Sparinvest-Manager die Arbeit auf. Sie bewerten die Bilanzstärke sowie den Verschuldungsgrad und beziehen auch Nachhaltigkeitskriterien in ihre Analyse ein. Besteht ein Kandidat den Zahlentest, folgt eine offene Diskussion im Team. Erst dann wird investiert – oder eben nicht. Vor Ort schaut sich das Team eher selten Unternehmen an. „Wir wollen objektiv bleiben und anhand der Zahlen urteilen“, begründet Purlund.
Im Portfolio befinden sich Anleihen von mehr als 100 Unternehmen, die vor allem aus dem Energie-, Industrie- und Infrastruktursektor kommen. Regional sind Mexiko, Russland, Brasilien, China und Südafrika mit einem Anteil von zusammen 40 Prozent vertreten. Größte Einzelposition ist mit 2,5 Prozent eine bis 2020 laufende Anleihe der Goldmine Gold Fields Orogen Holding.
Emerging Markets Corporate Value Bonds EUR
>>Vergrößern
Quelle: Bloomberg
Waches Auge auf Russland
Probleme gebe es vor allem mit Korruption, Intransparenz und Betrugsversuchen. Aber auch auf politische Risiken hat Purlunds Team, das aus sechs Mitgliedern besteht, ein waches Auge. So schaut es derzeit genau auf die aktuelle Lage in Russland. Dass diese umsichtige Strategie Früchte trägt, zeigen die Zahlen. Im Jahr 2013 betrug die Ausfallrate der Anleihen im Fonds lediglich 1,3 Prozent. Das allgemeine Ausfallrisiko bei Unternehmensanleihen aus Schwellenländern lag indes bei 3,1 Prozent.
„In unserem Portfolio stecken Anleihen mit Qualität“, so Purlund weiter. „Wir suchen Unternehmen, die für Kredite zwar hohe Zinsen zahlen, jedoch nicht insolvenzgefährdet sind und zudem ihre Schulden begleichen können.“ Je höher nämlich die Schuldendeckung, desto größer der Kapitalschutz. Purlund: „Emittenten, die im Verhältnis zu Einnahmen und Vermögen bereits hohe Schulden haben, sehen wir als Risiko.“
Zudem halten er und seine Kollegen die Augen nach Unternehmen offen, die ein niedriges Kurs-Buchwert-Verhältnis haben und deshalb als unterbewertet gelten. Um das Risiko zu senken, mischt er schließlich noch Anleihen mit hoher Bonität bei.
Bei dieser Suche wird das Sparinvest-Team oft bei kleineren Unternehmen fündig, die deutlich kreditwürdiger sind als die Länder, aus denen sie kommen. Da Rating-Agenturen den Verschuldungsgrad nicht mit einbeziehen, interessiert sich Purlund nicht für ihr Urteil. Deshalb spielt es für ihn auch keine Rolle, dass weniger als 20 Prozent der im Fonds gehaltenen Anleihen mit den sehr guten Rating-Noten AAA bis A versehen sind.
Der Zahlentest
Für eine gründliche Bottom-up-Analyse teilen sich die Sparinvest-Manager die Arbeit auf. Sie bewerten die Bilanzstärke sowie den Verschuldungsgrad und beziehen auch Nachhaltigkeitskriterien in ihre Analyse ein. Besteht ein Kandidat den Zahlentest, folgt eine offene Diskussion im Team. Erst dann wird investiert – oder eben nicht. Vor Ort schaut sich das Team eher selten Unternehmen an. „Wir wollen objektiv bleiben und anhand der Zahlen urteilen“, begründet Purlund.
Im Portfolio befinden sich Anleihen von mehr als 100 Unternehmen, die vor allem aus dem Energie-, Industrie- und Infrastruktursektor kommen. Regional sind Mexiko, Russland, Brasilien, China und Südafrika mit einem Anteil von zusammen 40 Prozent vertreten. Größte Einzelposition ist mit 2,5 Prozent eine bis 2020 laufende Anleihe der Goldmine Gold Fields Orogen Holding.
Emerging Markets Corporate Value Bonds EUR
>>Vergrößern
Quelle: Bloomberg
PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.