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Exoten: Welche Märkte die Schwellenländer von Morgen sind

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Im Idealfall kommt es zu einer Aufwärtsspirale: Die Leute haben mehr Einkommen, der Binnenkonsum wächst, die ausländischen Investitionen steigen, und Infrastruktur-Engpässe werden beseitigt. Dann geht das Ganze wieder von vorn los.

Welches Land tatsächlich mal zu einem Schwellenland aufsteigen wird, lässt sich dabei nicht ohne Weiteres sagen. Denn die Märkte sind sehr unterschiedlich.

So gehören mit Katar und Kuwait Länder mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen ebenso dazu wie die armen afrikanischen Staaten Simbabwe oder Kenia. Oft sind Öl und Rohstoffe Treiber der Wirtschaft (Golfstaaten, Mongolei), unterstützt von einem sich entwickelnden Telekommunikationssystem (Pakistan) oder dem Verkauf von Konsumgütern (Nigeria).

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DAS INVESTMENT hat die Fondsmanager der Frontier-Market-Fonds nach ihren Lieblingsländern unter den Grenzmärkten gefragt. Dazu zählen Nigeria (Börsenentwicklung über zehn Jahre:  minus 8,2 Prozent), Mongolei (plus 1.103 Prozent), Kasachstan (plus 684 Prozent), Saudi-Arabien (plus 90 Prozent) und Rumänien (plus 227 Prozent).

Kaum Gleichlauf mit Rest der Welt

Neben den wirtschaftlichen Chancen sind die Frontier Markets für Investoren aus einem anderen Grund interessant: Sie zeigen einen eher schwachen Gleichlauf mit den Börsen der entwickelten Welt auf der einen und den Emerging Markets auf der anderen Seite.

So liegt der Korrelationswert von Nigeria zu den Emerging Markets bei 0,29 Prozent, zu den Industriestaaten bei 0,30 Prozent. Für Slowenien liegen die Werte bei 0,00 und -0,05 Prozent. Eine Korrelation von 1 bedeutet den perfekten Gleichlauf: Märkte fallen und steigen eins zu eins miteinander.

Zwei Umstände sind dafür verantwortlich: „Die meisten börsennotierten Unternehmen der Frontier Markets konzentrieren sich auf den lokalen Bedarf“, sagt Zin Bekkali, Geschäftsführer von Silk Invest. „Zweitens sind diese Märkte bei internationalen Investoren stark unterrepräsentiert. Nur 0,2 Prozent weltweiter Fondsanteile sind hier angelegt.“
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