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Aktualisiert am 28.01.2020 - 09:15 Uhrin ETFs & IndexfondsLesedauer: 2 Minuten

Exotische ETFs: Dax und Stoxx mit Short-Call-Komponente

Handelssaal der Deutschen Börse
Handelssaal der Deutschen Börse
(Foto: Deutsche Börse)

Die Lyxor-ETFs Daxplus Covered Call (WKN: LYX0AE) und Dow Jones Euro Stoxx 50 Buy Write (WKN: LYX0BG) von Lyxor Asset Management haben zwar unterschiedliche Namen und unterschiedliche Indizes als Grundlage. Sie verfolgen aber dasselbe Prinzip: Man nehme den normalen Index – Dax beziehungsweise DJ Euro Stoxx 50 - und verdiene sich kontinuierlich etwas hinzu. Langfristig sollen sie so ihre Basisindizes hinter sich lassen. Der Zusatzverdienst kommt aus Termingeschäften, die die Indexanbieter monatlich auf den Index draufpacken. Dafür werden die Indizes jeden Monat zu einem um 5 Prozent höheren Stand zum Verkauf gestellt. Dafür gibt es sofort eine Optionsprämie von mitunter bis zum einem Prozent, die auf jeden Fall in den Fonds fließt. Der Nachteil: Steigt der Index in dieser Zeit um mehr als 5 Prozent, nimmt der Anleger daran nicht mehr teil. Denn er hat seinen Gewinn auf 5 Prozent im Monat plus Optionsprämie begrenzt. Vorteil: Steigt der Index kaum, ist die Prämie ein feines Extra. Ein Schutz gegen fallende Kurse ist die Optionsvariante indes nicht. Nun sollten sich die beiden Strategieindizes gerade während der Finanzkrise deutlich von ihren Originalen abgesetzt haben, möchte man meinen. Denn durch die Panik waren die zu kassierenden Optionsprämien zuletzt recht hoch. Doch die Realität sieht anders aus (siehe Chart). Fast bis Ende 2008 liefen Original und Short-Call-Versionen beinahe im Gleichschritt in die Tiefe. Mehrertrag oder gar Schutz? Fehlanzeige. Erst mit der Jahreswende lösten sich die Derivate-Varianten nachhaltig und erreichten eine Outperformance. Der Schlüssel zum Problem sind die außergewöhnlichen Marktbewegungen im vergangenen Jahr. „Die Volatilität zog erst im Herbst 2008 deutlich an. Solange blieben auch die Optionsprämien noch verhältnismäßig niedrig“, berichtet Konrad Sippel, Produktentwickler Indizes bei der Deutschen Börse. Offenbar auch zu niedrig, um einen anderen Effekt aufzufangen: Denn es gab von Mitte 2007 bis Herbst 2008 drei Monate, in denen der Dax zwischen zwei Verfallstagen um mehr als 5 Prozent zulegte. Vom 30. März bis zum 18. April 2008 waren es gar 8,3 Prozent. Diese fast 3 Prozentpunkte Rückstand – nach Optionsprämie - musste der Daxplus Covered Call erst einmal wieder herausholen. „Es zeigt, dass auch Strategie-Indizes nicht in jeder Marktphase Überrendite erzeugen können.“, fasst Sippel zusammen. Beim DJ Euro Stoxx 50, den der Indexanbieter Dow Jones Stoxx berechnet, sah es ähnlich aus.Auch Dow Jones gibt die lange zu niedrigen Optionsprämien als Hauptgrund für die verhältnismäßig schwache Performance an. Dass das Short-Call-System funktioniert, steht also weiterhin außer Frage. Nur zaubern kann auch es nicht.

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