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Aktualisiert am 28.01.2020 - 11:18 Uhrin ETFs & IndexfondsLesedauer: 2 Minuten

Exotische ETFs: Starke Substanzwerte mit ETFlab

Hauptgebäude der ING Group in Amsterdam.
Hauptgebäude der ING Group in Amsterdam.
Die Aktie ist die größte Position im
DJ Strong Value 20 ETF

Der Name ist das schwächste an dem Indexfonds aus dem Hause ETFlab, einer Tochter der Fondsgesellschaft Deka. Denn was soll „Strong value“ bedeuten? Vielleicht ein besonders stark ausgeprägter Value-Stil – das würde auch in etwa dazu passen, wie der Indexanbieter Dow Jones bei der Auswahl der 20 Indexmitglieder vorgeht. Grundlage für die Aktienauswahl sind sechs Fundamentalkriterien, die eine Gesamt-Kennzahl bilden: aktuelle Dividendenrendite, aktuelles Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), vergangenes Gewinnwachstum, erwartetes Gewinnwachstum, vergangenes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und erwartetes KGV. Nur die 20 Aktien mit der besten Gesamtkennzahl aus dem gesamten europäischen Aktienmarkt kommen in den Strong-Value-Index. Das wirkt durchaus durchdacht und deutet tatsächlich auf einen sauberen Value-Ansatz hin. Allerdings entsteht gerade bei den erwarteten Werten eine Fehlerquelle, die herkömmliche ETFs nicht haben, die sich auf Fakten beziehen. Als Prognosen verwenden die Indexmacher von Dow Jones Stoxx allgemein zugängliche Markterwartungen, die beispielsweise Bloomberg oder Reuters veröffentlichen. Und gerade im vergangenen Jahr lagen diese Schätzungen mitunter kräftig daneben. Auch im Frühling lag noch eine Panik im Markt, die sich später als übertrieben herausstellte, jedoch ganz sicher den DJ Stoxx Strong Value 20 ETF beeinflusst hat. Entsprechend schwach schlug sich der ETF auch im Laufe der Finanzkrise. 45,4 Prozent gab er 2008 ab, während der breite Markt lediglich 43,8 Prozent verlor. Seit jedoch wieder halbwegs normale Verhältnisse an den Märkten herrschen, liegt er souverän vor der breiten Masse (siehe Chart). Mit einer Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER) von 0,58 Prozent im Jahr gehört der Fonds zu den teureren ETFs. Den MSCI Europe gibt es bei ETFlab beispielsweise für 0,3 Prozent im Jahr. Wer jedoch einen quantitativ solide gemanagten Value-Fonds sucht, sollte trotzdem einen Blick riskieren.

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