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Prognose für 2023 Experten erwarten weiteren Anstieg der Bauzinsen

Neubaugebiet in Düsseldorf
Neubaugebiet in Düsseldorf: Experten erwarten eine Korrektur bei den Immobilienpreisen in Deutschland. | Foto: Imago Images / Robert Poorten

Die Zinsen für Immobilienkredite haben sich in diesem Jahr annähernd vervierfacht. Gleichzeitig beobachteten Experten teils leicht sinkende Kaufpreise. Wie geht es nun weiter? Das Vergleichsportal Biallo hat dazu zwölf große Kreditinstitute, Versicherer und Kreditvermittler befragt. Die Hälfte der Befragten geht demnach für 2023 von weiter steigenden Zinsen aus – allerdings nicht mehr ganz so steil wie in diesem Jahr.  

„Sollte sich die aktuelle Entwicklung nicht gravierend ändern, ist ein weiterer Zinsanstieg wahrscheinlich“, lautet etwa die Einschätzung von Dirk Kling, Leiter des Bereichs Baufinanzierung bei der Commerzbank. Das Institut erwartet bei der Zinsentwicklung starke Schwankungen. „Weiter rechnen wir nicht mit einer Fortsetzung des steilen Zinsanstiegs wie in 2022, sondern mit einem moderaten Anstieg“, so Kling weiter. Ähnlich äußern sich die Befragten von Deutsche Bank, Hüttig & Rompf, Hypovereinsbank, ING sowie Sparda-Bank Baden-Württemberg.

 

Dass die Bauzinsen auf aktuellem Niveau verharren, erwarten Experten von 1822direkt, Degussa sowie dem Kreditvermittler Engel & Völkers. „Wir gehen davon aus, dass der Zenit bei den Baufinanzierungszinsen vorerst erreicht ist und wir in den nächsten Monaten eine Stabilisierung der Zinsen sehen“, so die Prognose von Jens Hoerschelmann, bei der Degussa Bank für den Bereich Immobilienkredite Privatkunden zuständig.

Mit der Allianz, BB Bank und Debeka halten ebenfalls drei der befragten Kreditgeber sogar rückläufige Zinsen für möglich. Bis zur Jahresmitte 2023 sei mit einem konstanten Niveau bei den Bauzinsen zu rechnen, so Stefan Kohler, Leiter Allianz-Baufinanzierung. „Je nach wirtschaftlicher Entwicklung und Verlauf der Inflation wird die EZB mittelfristig ein neutrales Zinsniveau zwischen 1,5 bis 2,0 Prozent anstreben, was zu rückläufigen Bauzinsen führen dürfte.“

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Banken rechnen mit Korrektur bei Immobilienpreisen

Bei den Immobilienpreisen erwarten nahezu alle Experten für 2023 eine Korrektur. „Wir beobachten am Markt bereits eine deutliche Stagnation der Immobilienpreisentwicklung bis hin zu leicht sinkenden Preisen“, sagt etwa Gerd Benner von der Debeka. Es gebe dabei jedoch deutliche regionale Unterschiede. „Zudem spielen die Energieeffizienz und der Zustand der Objekte eine zunehmende Rolle“, so Benner weiter.

Der Käufermarkt werde kleiner, erklärt Commerzbank-Experte Dirk Kling. Wer unbedingt verkaufen will, müsse in vielen Fällen wohl beim Verkaufspreis nachgeben. Der Preisrückgang bleibt seiner Einschätzung nach allerdings begrenzt: „Einen Preiseinbruch erwarten wir nicht, zumal die Preisübertreibungen in Deutschland nicht so ausgeprägt sind wie in anderen Ländern wie beispielsweise in den USA“, so Kling.

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