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Experten-Tipp: „Qualität schlägt Value – daran ändert sich 2013 nichts“

Clyde Rossouw, Manager des Investec Global Franchise Fund
Clyde Rossouw, Manager des Investec Global Franchise Fund
Kaufe einen Dollar, aber zahle nicht mehr als 50 Cent dafür.“ Dies ist eines der berühmtesten Zitate von Warren Buffett – und zugleich die Essenz vieler Investmentstrategien, die sich der von Buffett kultivierten Value-Philosophie verschrieben haben.

In der jüngsten Vergangenheit gab es für Fondsmanager, die entsprechend agieren, allerdings nicht viel zu holen: An vielen Börsen entwickeln sich die Aktien von Firmenmit hohem Gewinnwachstum seit 2010 deutlich besser als jene von auf dem Papier als unterbewertet erscheinenden Unternehmen. In Europa etwa legte der MSCI Europe Growth Index in den vergangenen drei Jahren 9,1 Prozent pro Jahr zu, der MSCI Europe Value Index nur 3,4 Prozent pro Jahr.

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Wer 2013 auf die große Trendwende hofft, dürfte ein weiteres Mal enttäuscht werden. Ähnlich wie in den Vorjahren wartet die eine oder andere Value-Falle auf die Anleger. Einige davon sind altbekannt – zum Beispiel die Commerzbank, deren Aktie 2012 trotz der Dax-Rally gerade einmal 10 Prozent zulegte.

Ende Dezember notierte das Papier bei 1,43 Euro, der Buchwert lag zu diesem Zeitpunkt bei 4,04 Euro. Obwohl Anleger also für einen Dollar nur rund 35 Cent zahlen mussten, stürzte der Kurs in den folgenden Monaten um mehr als 25 Prozent ab. Bei einem Qualitätsunternehmen, das nachhaltig wächst, wäre das kaum passiert.

Zugegeben: In Zeiten, in denen die Wirtschaft in den Industrieländern eher stagniert, sind attraktiv bewertete Wachstumsunternehmen rar. Doch gerade dies lässt es so lohnend erscheinen, in solche Unternehmen zu investieren. Ein Musterbeispiel für eine solche Qualitätsaktie ist IBM.

Der amerikanische Technologieriese ist derzeit für das Elffache seines Jahresgewinns zu haben– obwohl der Konzern über eine starke Stellung auf dem Markt verfügt, hohe Cashflows produziert und überdurchschnittlich wächst. Ein Portfolio aus derartigen Qualitätsaktienmit hohen Cashflow-Renditen– 7 Prozent sollten möglich sein – ist in einem Umfeld von wirtschaftlicher Stagnation und niedrigen Anleiherenditen der Schlüssel zum Erfolg.

Gelegentlich kann es sich sogar lohnen, für nachhaltiges Wachstum etwas mehr Geld auf den Tisch zu legen. Das hat niemand besser verstanden als Warren Buffett. Obwohl die Cashflow-Rendite bei lediglich 4 Prozent lag, griff er Anfang des Jahres beim Nahrungsmittelproduzenten Heinz zu – weil die Transaktion ihm die Chance auf Effizienzgewinne und nachhaltig steigende Cashflows bietet.

Getreu einem anderen seiner legendären Bonmots: „Es ist besser, ein wunderbares Unternehmen zu einem fairen Preis zu kaufen, als ein gutes Unternehmen zu einem wunderbaren Preis.“

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Über den Autor und das Unternehmen: Die 1991 gegründete Investec Asset Management, Tochter des britischen Investec-Konzerns, beschäftigt mehr als 150 Investment-Experten und verwaltet rund 105 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen hat seine Ursprünge in Südafrika, von wo aus es weitgehend organisch gewachsen ist.

Clyde Rossouw leitet das Absolute-Return-Team der Gesellschaft und managt seit August 2011 den Investec Global Franchise Fund. Dort setzt er in erster Linie auf Unternehmen, die mit Urheberrechten, Patenten und bekannten Marken weitgehendkonjunkturunabhängig hohe Einnahmen erzielen.



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